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Trinkwasserförderung versus Naturschutz?

14. Oktober 2019 | Artenvielfalt, Bäume, Flächenschutz, Immer.Grün, Stadtnatur, Wasser

„Trink- und abwassertechnisch hätte man Berlin nie an diese Stelle bauen dürfen“, sagte einst ein weiser Berliner Senatsbaurat (D. Münch) in den 70er Jahren. Denn der Stadtstaat zwischen Oder und Elbe zählte schon immer zu den trockensten Gegenden der Republik. Dennoch ist Berlin die einzige Großstadt der Welt, die sich autark – also ohne Hilfe von außen – mit Trinkwasser versorgt.

Dieses einzigartige Versorgungssystem birgt jedoch auch Schattenseiten. Verschäft durch Extremwetter, wachsende Bevölkerung und Auswirkungen des Lausitzer Tagebaus. Die Wasserförderung der Berliner Wasserbetriebe führt zu sinkenden Grundwasserständen nicht nur in unmittelbarer Umgebung der Förderbrunnen, sondern reicht viele Kilometer weit. Ein Großteil naturschutzrechtlich geschützter Moore und Seen in Berlin trocknen regelrecht aus.

Der Einfluss der Trinkwasserförderung auf den Naturhaushalt ist seit Jahrzehnten ein konfliktreiches Thema in der Umweltpolitik. Umso erfreulicher ist es, dass am 23. September nach Jahren des kommunikativen Stillstandes beim BUND-Wasserabend wieder wichtige Akteure der wasserpolitischen Szene zusammen kamen. Zum Thema Wasserknappheit und ihre Auswirkungen folgten mehr als 80 Berliner*innen im Haus der Demokratie und Menschenrechte gebannt den unterschiedlichen Positionen der Berliner Wasserbetriebe, des Staatssekretärs für Umwelt und Klimaschutz Stefan Tidow, der Senatsverwaltung und des BUND. Der in den Medien noch immer viel zu wenig diskutierte Themenkomplex Wasserversorgung sollte mit Hilfe des Abends mehr Öffentlichkeit erfahren und den Beginn eines lösungsorientieren Dialoges einleiten.

Mehr dazu in unserem aktuellen Blogbeitrag

 

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