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Abfallvermeidung leicht gemacht!

16. November 2022 | Abfall, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Zero Waste

BUND: Berlin braucht dauerhafte und regelmäßige Bildungs- und Mitmachangebote in allen 100 Stadtteilen

Info 31/Berlin, 16. November 2022: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) fordert den Berliner Senat und die Berliner Stadtreinigung (BSR) auf, sich stärker als bislang für die Reduzierung der Müllmengen der Hauptstadt einzusetzen: Vor allem zivilgesellschaftliche und lokale Aktivitäten gegen den Wegwerfwahnsinn müssen deutlich stärker und dauerhaft gefördert werden. Anlass ist die diesjährige Woche der Abfallvermeidung vom 19. bis 27. November. Um die selbstgesteckten „Zero Waste“-Ziele Berlins zu erreichen, müssen erfolgreiche und vielversprechende Konzepte für Umweltbildung und nachhaltiges Konsumverhalten ausgeweitet werden und alle Bürger*innen wohnort- und alltagsnah erreichen.
 
„Abfallvermeidung und ressourcenschonendes Verhalten müssen für alle Berliner*innen in ihrem Alltag zur Selbstverständlichkeit werden. Dafür braucht es dauerhafte und regelmäßige Angebote in allen 100 Berliner Kiezen – vom Repair Café über das Second-Hand-Kaufhaus bis hin zur persönlichen Abfallberatung“, erklärt Tobias Quast-Malur, Referent für Abfall- und Ressourcenpolitik beim BUND Berlin.
 
Berlin hat in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe erfolgreicher Initiativen und Projekte zur Müllreduzierung ins Leben gerufen, genannt seien hier zum Beispiel das BSR-Gebrauchtwarenkaufhaus Noch-Mall, Tausch- und Schenkmärkte in verschiedenen Bezirken oder das von der Zivilgesellschaft getragene Haus der Materialisierung. Auch Repair Cafés, Projekte zur aufsuchenden Abfallberatung und Cleanup-Initiativen sind an vielen Orten der Stadt präsent. Dieses ehrenamtliche Engagement für die Zero Waste-City Berlin kann jedoch derzeit aufgrund befristeter Finanzierungen und mangelnder Förderstrukturen oftmals nur punktuell wirken.
 
„Bisher werden viele Aktivitäten gegen den Müll oft nur örtlich sowie zeitlich begrenzt finanziert. Das muss sich ändern. Die BSR muss dauerhaft Gebührengelder bereitstellen, um Abfallvermeidung nachhaltig zu stärken“, ergänzt Quast-Malur, „eine Zero Waste-Agentur soll langfristige Förderungen lokaler und bürgerschaftlich getragener Anti-Müll-Initiativen möglich machen.“
 
Der BUND Berlin setzt sich dafür ein, dass mit der gerade in Gründung befindlichen „Zero Waste-Agentur“ eine nachhaltige Struktur zur Koordinierung, Vernetzung und Finanzierung insbesondere der zivilgesellschaftlichen Aktivitäten zur Abfallvermeidung in der Stadt entsteht. Die weitere Entwicklung von Struktur und Funktionsweise der Agentur muss deshalb unter kontinuierlicher Beteiligung der Stadtgesellschaft erfolgen.
 
Ziel der aus Müllgebühren finanzierten Agentur müssen der Aufbau, die Ausweitung und Verstetigung „lokaler, kiezorientierter und wohnortnaher Umweltzentren mit Angeboten zur Abfallberatung und Müllreduzierung im Alltag in allen Berliner Stadtteilen“ sein. So schreibt es auch die Zero Waste-Strategie, das Abfallwirtschaftskonzept des Landes Berlin, vor (www.berlin.de/sen/uvk/_assets/umwelt/kreislaufwirtschaft/strategien/abfallwirtschaftskonzepte/awkberlin2020-2030.pdf, S.79/80).
 
Erster wichtiger Schritt für den Erfolg wird vor allem die Einbindung lokaler Akteure wie Quartiersmanagements, Stadtteilzentren, Nachbarschaftshäuser und anderer Kiezvereine sein, damit wohnortnahe Angebote zielgruppengerecht ausgestaltet werden und die jeweilige Nachbarschaft bestmöglich erreicht wird. Ebenso wichtig erscheint die Rolle von Umweltverbänden wie dem BUND Berlin, die in der Lage sind, durch ihre Expertise und ihr großes Potenzial zur Motivation zahlreiche ehrenamtlich Engagierte im Kampf gegen die Müllberge der Stadt zu mobilisieren. Weitere wichtige Akteure für den Aufbau eines erfolgreichen Netzwerks können die Koordinierungsstellen für Umweltbildung der Bezirke sein. Für die politisch anvisierte deutliche Senkung der Restabfallmengen ist zudem die Beteiligung der Wohnungswirtschaft unerlässlich.
 
Berlin muss seine „Zero Waste“-Leuchtturm- und Modellprojekte zum Standard in der ganzen Stadt machen. In der Woche der Abfallvermeidung und darüber hinaus zeigt die Hauptstadt mit zahlreichen Initiativen und Aktionen auf, wie es gehen kann und künftig überall gehen muss
 
Termine und Angebote:
 
Sa, 19.11.-27.11.2022, Europäische Woche der Abfallvermeidung, mit zahlreichen Veranstaltungen rund ums Thema „Nachhaltige Textilien: Wiederverwendung statt Verschwendung” 
wochederabfallvermeidung.de/home
 
Sa, 26.11, 11-19 Uhr, Upcycling-Geschenkeverpacken auf dem Weihnachtsmarkt Domäne Dahlem 
www.mekki-steglitz.de/veranstaltungen/weihnachtsmarktdahlem/
 
Do, 01.12. 11.30-14.30 Uhr, CleanUp Schloßstraße, S Rathaus Steglitz 
www.mekki-steglitz.de/veranstaltungen/cleanup20221201/
 
Do, 01.12., 17-20 Uhr, Nähcafé in der Markus-Gemeinde in Steglitz 
www.mekki-steglitz.de/veranstaltungen/naehcafe20221117
 
Sa, 3.12., 14 - 17 Uhr, Kleidertauschparty in den Räumen der VHS in Lichterfelde 
www.vhsit.berlin.de/VHSKURSE/BusinessPages/CourseDetail.aspx?id=666689
 
Di, 06.12., 18.30-20.30 Uhr, Online-Podiumsdiskussion mit Berliner Umweltpolitiker*innen: Abfallpolitik in der Klima- und Ressourcenkrise - Wohin steuert Berlin? 
www.eventbrite.de/e/podiumsdiskussion-berliner-abfallpolitik-in-der-klima-und-ressourcenkrise-tickets-463572276157 
 

Für Rückfragen:
 
Tobias Quast-Malur, BUND-Referent für Abfall- und
Ressourcenpolitik
fon: (030) 78 79 00 55
 
Carmen Schultze, BUND-Pressereferentin
fon: (030) 78 79 00 12 o. 0179-593 59 12

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