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BUND: Berlin muss jetzt in die Stadtnatur investieren!

03. Februar 2021 | Artenvielfalt, Bäume, Flächenschutz, Immer.Grün, Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung, Stadtnatur, Wasser

BUND Berlin fordert verbindliches Sicherungsprogramm für grüne Freiflächen

Info 2 / Berlin, 3.2.2021: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) begrüßt anlässlich der morgigen Anhörung im Umweltausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses die Vorlage der “Charta für das Berliner Stadtgrün” und des dazugehörenden Handlungsprogramms. Die Charta und das Handlungsprogramm haben die Absicht, den Erhalt der grünen Freiflächen für Berlin zu sichern. Der BUND kritisiert jedoch, dass mit der Charta weiterhin die grundsätzlichen Probleme wie die fortschreitende Versiegelung der Flächen oder die bedrohlich gesunkenen Grundwasserstände nicht ausreichend angegangen werden.

In dem Handlungsprogramm sind zwar aus Sicht des Verbandes viele wichtige Maßnahmen für die Pflege des Stadtgrüns enthalten, es fehlt diesen jedoch an Verbindlichkeit und konkreten Zusagen. Der BUND fordert eine ausreichende Finanzierung des Handlungsprogramms, eine verbindliche Sicherung der grünen Infrastruktur, eine Strategie zum Stopp des Flächenverbrauchs und Maßnahmen zur Sicherung der Mindest-Grundwasserstände.

Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin: “Die Charta ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt der Stadtnatur. Die grünen Freiflächen wie Parks, Wälder, Gewässerufer und Schutzgebiete sind seit der Corona-Krise noch stärker beansprucht als sie es ohnehin schon waren. Diese Flächen sind für die Stadt während - und auch nach - dem Lockdown für die Erholung, den Schutz von Tieren und Pflanzen und ein verträgliches Stadtklima unentbehrlich. Eine übertrieben harte Sparpolitik und die aufziehende Klimakrise haben diese Flächen und das Berliner Grundwasser arg in Bedrängnis gebracht. Berlin muss jetzt in die Stadtnatur investieren!”

Berliner Naturschützer*innen fordern seit Jahren Maßnahmen, um die sinkende Qualität der grünen Freiflächen aufzuhalten. Viele gute Vorhaben konnten gar nicht oder nur mangelhaft umgesetzt werden, weil es in den Naturschutzbehörden, sowie in den Grünflächen- und Stadtplanungsämtern an Personal und Mitteln fehlt. Auch die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben viele wichtige Investitionen verhindert. Das Handlungsprogramm der Charta bündelt viele dieser Maßnahmen wie z. B. die lange hinfälligen Ausweisungen der geplanten Schutzgebiete, die Einführung von Freiflächengestaltungsplänen oder die Fortführung der Stadtbaumkampagne. Um einen Erfolg zu erzielen, müssen alle diese Maßnahmen ausreichend finanziert und so schnell wie möglich angegangen werden.

Berlin hat sich bereits 2006 das Ziel gesetzt, bis 2030 eine ausgeglichene Flächenbilanz vorzuweisen, so dass jedes Jahr nur so viel Fläche neu versiegelt wird, wie auch wieder entsiegelt wird. Um dieses Ziel auch erreichen zu können, müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Die zunehmende Wasserentnahme und die Trockenheit der letzten Jahre zehren stark am Berliner Grundwasser. Zusätzlich reduziert die zunehmende Versiegelung Versickerungsmöglichkeiten und führt zu schneller oberflächlicher Abschwemmung des Niederschlagswassers. Um das Grundwasser und die Trinkwasserversorgung zu schützen, muss Berlin gesicherte Mindest-Grundwasserstände festlegen und die Umsetzung des Regenwassermanagements vorantreiben.

Für Rückfragen: BUND-Pressestelle                 
Carmen Schultze  fon: (030) 78 79 00-12  o. mobil: 0179-593 59 12

Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND
mobil: 0177-7879013

 

 

 

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