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BUND zum Internationalen Tag der Streuobstwiesen

29. April 2021 | Artenvielfalt, Bäume, Flächenschutz, Immer.Grün, Lebensmittel, Nachhaltigkeit, Naturerleben, Stadtentwicklung, Stadtnatur, Streuobstwiese

100 Wiesen in Berlin bieten Chancen

Info 14 / Berlin, 29. April 2021: Anlässlich des ersten Internationalen Tags der Streuobstwiesen am 30. April ruft der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (LV Berlin) den Senat auf, seine immerhin über 100 Streuobstwiesen in fast allen Berliner Bezirken durch ein gezieltes Programm besser zu schützen.

Der erste „Internationalen Tag der Streuobstwiesen“ wurde auf eine Initiative von Akteuren aus Österreich, der Schweiz und Deutschland ins Leben gerufen, um die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Tier- und Pflanzenwelt und die Gesellschaft in ganz Europa hervorzuheben. Mit bis zu 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas und sind damit ein Hotspot der Artenvielfalt. Doch in allen drei Ländern nimmt ihre Zahl drastisch ab.

Von seinen Streuobstwiesen profitiert auch eine Großstadt wie Berlin, da mit ihnen in den letzten Jahrzehnten ein Stück abwechslungsreiche Kulturlandschaft in die städtischen Parks, Gärten und Wälder einzog. Richtig angelegt und gepflegt, erhöhen sie neben der biologische Vielfalt den Freizeitwert von Grünanlagen, ermöglichen die freie Obsternte und verbinden die Anwohner*innen bei gemeinsamen Aktivitäten. Sehenswerte Beispiele finden sich an der Hönower Weiherkette in Hellersdorf, im Landschaftspark Rudow-Altglienicke oder rund um den Windmühlenberg in Gatow.

Das sind jedoch Einzelfälle. „Wie unsere BUND-Studie zu Streuobstwiesen in Berlin 2018 ergeben hat, geht es den meisten Streuobstwiesen in Berlin nicht gut: Durch schlecht ausgeführten Baumschnitt, mangelnde Wässerung in Trockenzeiten und fehlenden Schutz der Jungbäume ist die Zukunft vieler Obstbäume und ganzer Flächen gefährdet. Mit gezielter Unterstützung durch ausreichende Wässerung und gute Pflege und können die Bezirksämter hier mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und auch die Verpflichtungen wahrnehmen, die sich aus dem neuen Status als geschütztes Biotop ergibt. Immerhin wurden Streuobstwiesen inzwischen sogar von der Unesco als immaterielles Naturerbe anerkannt“, so Eckart Klaffke, Autor der Studie.

Viele Bürger*Innen engagieren sich – erst recht in Corona-Zeiten – für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen. Der BUND Berlin betreibt seit 1995 eine reichhaltig strukturierte Streuobstwiese im brandenburgischen Stahnsdorf. Unterstützt werden kann das Projekt z.B. durch eine Patenschaft oder die Teilnahme an den Pflegeeinsätzen, die einmal im Monat auf dem Pachtgelände südlich von Zehlendorf stattfinden.

Infos zur BUND-Streuobstwiese Stahnsdorf

Zur Studie „Streuobstwiesen in Berlin – eine Chance für den Naturschutz?“

 


Für Rückfragen:
Carmen Schultze, Pressereferentin: fon (030) 78 79 00 – 12

Verena Fehlenberg, Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit:  fon (030) 78 79 00 – 19        

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