BVG-Beschleunigung muss endlich Priorität des Senats werden

10. April 2025 | Autoverkehr, ÖPNV, Verkehr

Verkehrsverwaltung hat offenbar keine Vorbereitungen für neue Busspuren getroffen

Foto: BUND Berlin/Nicolas Šustr

Berlin, 10. April 2025: Die Berliner Senatsverkehrsverwaltung hat keine Eile, um Straßenbahnen und Bussen der BVG endlich schneller vorankommen zu lassen. Wie in der Sitzung des Mobilitätsausschusses im Abgeordnetenhaus am Mittwoch deutlich wurde, sind keinerlei Vorbereitungen getroffen worden, um zügig die neuen Möglichkeiten der novellierten Straßenverkehrsordnung zu nutzen. Sie erleichtert massiv die Abmarkierung separater Spuren für Busse und Straßenbahnen, ebenso wie die Umsetzung von echten Vorrangschaltungen an Kreuzungen.

Bezeichnend für die Haltung war die Aussage von Christian Haegele aus der Senatsverkehrsverwaltung in der Sitzung. „Wir können ja nicht irgendwelche Dinge nur deshalb machen, weil sie jetzt möglich sind“, sagte der Leiter der Abteilung Verkehrsmanagement.

Dazu erklärt Gabi Jung, Geschäftsführerin des BUND Berlin: „Es wäre eine clevere Lösung, durch konsequente Bevorrechtigung Trams und Busse der BVG attraktiver zu machen und gleichzeitig effizienter zu werden. Doch die Berliner CDU-Verkehrspolitik ist vollauf damit beschäftigt, die Vorrangstellung des individuellen Autoverkehrs mit Zähnen und Klauen zu verteidigen.

Dabei scheint es den Verantwortlichen vollkommen gleichgültig zu sein, dass durch Beschleunigung nicht nur der Fahrpersonalmangel bei der BVG gelindert wird, sondern das Landesunternehmen auch jährlich Millionenbeträge spart. Angesichts eines absehbaren hohen Tarifabschlusses muss die BVG jedoch sämtliche Einsparpotenziale nutzen. Wenn Busse und Straßenbahnen zügiger durch die Stadt kommen, erreichen nicht nur die Fahrgäste schneller und zuverlässiger ihr Ziel, es werden auch weniger Fahrzeuge und Fahrer*innen für die gleiche Leistung benötigt. Die CDU lässt mit ihrem Desinteresse für jeden Verkehrsträger jenseits von Auto, U-Bahn oder Magnetbahn nicht nur die Fahrgäste im Regen stehen, sondern verschärft die kritische Lage bei der BVG weiter. Das ist verantwortungslos.“

Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Oberflächenverkehrsmittel der BVG ist seit 2004 kontinuierlich und dramatisch gesunken. Bei der Tram ging es laut offiziellen Zahlen bis 2024 von 19,6 auf nur noch 17,3 Kilometer pro Stunde runter. Die langsamste Linie mit nur 14,2 km/h ist mit der M10 ausgerechnet eine der meistgenutzten.

Kamen Buslinien 2004 noch mit durchschnittliche 19,6 km/h voran, waren es 2024 nur noch 17,9 Kilometer pro Stunde. Besonders langsam sind hier Metrobuslinien, von denen einige nicht einmal 15 km/h erreichen, so M27, M29 und M41. Innerstädtische Buslinien wie 140, 142 und 147 sind mit Werten um 13,5 Kilometer pro Stunde noch langsamer.

Kontakt:

Gabi Jung, Geschäftsführerin BUND Berlin: 0178-631 00 32, jung(at)bund-berlin.de 

 

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