Immer mehr kleine Kinder machen beim Laufen zu schnell schlapp

23. April 2025 | Zu Fuß zur Schule, Verkehrssicherheit, Verkehr, Mobilitätsbildung, Fußverkehr

Durchgetakteter Alltag zieht besorgniserregenden Bewegungsmangel nach sich

Berlin, 23. April 2025: Immer mehr Kita-Kindern fällt es schwer, längere Wege selbst zu laufen und auch zu wissen, wie man sich im Verkehr richtig verhält. Diese Beobachtung müssen die Mitarbeiterinnen im Bereich Mobilitätsbildung des BUND Berlin immer öfter machen.

„50 Berliner Kitas haben bei unserem Projekt ‚Zur Fuß zur Kita‘ im Jahr 2024 mitgemacht. In fast allen berichteten die Beschäftigten, dass es immer schwerer wird, mit den Kindern Ausflüge zu unternehmen. Denn die Kinder können nur noch kurze Strecken selbst laufen. Das schränkt selbst alltägliche Aktivitäten ein. Sogar Kitareisen mussten deswegen schon abgesagt werden“, berichtet Stefanie Perrot, Projektkoordinatorin für "Zu Fuß zur Kita" im Bereich Mobilitätsbildung des BUND Berlin.

Als Ursache vermutet der BUND Berlin die große Tendenz von Eltern, um Wege schnell zu erledigen, ihre Kinder direkt bis zur Kitatür zu transportieren, sei es mit dem Auto oder Fahrrad. So lassen diese sich zeitsparend mit dem Arbeitsweg verbinden. Dazu kommt noch die Sorge der Eltern, dass der Weg zu Kita oder Schule zu gefährlich für ihre Kinder sein könnte. Die Kitas allein können den Bewegungsmangel und die fehlende Motorik nicht mehr auffangen.

„Es ist ein allgemeines Problem, dass Wege nur noch schnell erledigt werden wollen und nicht mehr als gemeinsame Zeit mit dem Kind gesehen werden. Gemeinsam bewusst gegangene Wege tragen aber dazu bei, dass die Kinder sich morgens schon mal bewegt haben, dass sie im Laufen sicherer werden, ihre Umgebung kennen lernen und sich so später besser orientieren können“, so Stefanie Perrot weiter.

Ein zusätzlicher wichtiger Aspekt dabei sei auch, dass die Kinder damit fit für die Schule gemacht würden. „Man kann mit seinen Kindern beim gemeinsamen Laufen Autos oder Bäume zählen, Farben üben und natürlich seine Kinder im Verkehr sicherer machen“, sagt Perrot. Das helfe immens beim Wechsel in die Schule und trage frühzeitig dazu bei, dass die Kinder selbständig werden. „Das ist auch ein großer Vorteil für die Eltern. Wenn das Kind dann allein in die Schule und zurück gehen kann, erhalten sie automatisch auch wieder mehr Freizeit für sich. Es ist also eine Win-win-Situation“, so die Expertin.

Der BUND Berlin betreut seit 2018 die Aktion „Zu Fuß zur Kita“ und berät Berliner Kitas und unterstützt sie mit kostenlosen Materialien. Auch Eltern werden auf Anfrage unterstützt. Zum Beispiel mit einem Merkblatt für Eltern mit zehn Tipps, wie Wege mit Kindern leichter zu meistern sind und auch beiden Seiten Spaß machen. Demnächst wieder verfügbar ist die in Überarbeitung befindliche Elternbroschüre mit Anregungen, worauf bei den ersten Wegen mit den Kindern geachtet werden sollte, damit ihre Kinder im Verkehr sicher werden.


Bereits seit 2009 unterstützt der BUND Berlin Schulen im Rahmen von „Zu Fuß zur Schule“.

Infos zu „Zu Fuß zur Schule und zur Kita“ auf der Internetseite: https://mobilitaetsbildung-berlin.de/

Kontakt:
Stefanie Perrot, Projektkoordinatorin "Zu Fuß zur Kita" BUND Berlin, perrot(at)bund-berlin.de, Tel. 030-78 79 00-57

 

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