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In der Corona-Krise regionale Strukturen stärken – lokal einkaufen hilft Kleinunternehmen und Umwelt

16. April 2020 | Flüsse & Gewässer, Grünes Band, Klimawandel, Kohle, Landwirtschaft, Lebensräume, Massentierhaltung, Abgase, Autoverkehr, Fahrrad, fair Handeln, Fußverkehr, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung, Umweltgerechtigkeit, Zero Waste, Wirtschaft

Info 6 / Berlin, 16. April 2020: Die nächsten Wochen und Monate können entscheidend dafür sein, wie Berlin und seine Kieze zukünftig aussehen werden. Denn neben den gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden auch wirtschaftliche Veränderungen zu sehen sein. Vor allem kleine Läden und die Gastronomie vor Ort leiden unter den Auswirkungen der Corona-Krise, während große Online-Händler und europaweit agierende Lieferplattformen nur geringe Umsatzeinbußen verzeichnen.

Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin: „Der BUND Berlin begrüßt die Lockerung für den Einzelhandel und ruft alle Menschen dazu auf, durch ihr Einkaufsverhalten die regionalen Strukturen zu stärken. Lokal einkaufen hilft den Kleinunternehmen, sichert Arbeitsplätze vor Ort und vermeidet Verkehr und aufwändige Versandverpackungen. Jeder Einkauf ist dabei auch ein Zeichen der Solidarität mit dem Einzelhandel, der Gastronomie oder dem Marktstand auf dem Wochenmarkt.“

Auch viele kleinere Läden, die bislang nicht über ein Onlineangebot verfügten, haben jetzt neue Angebote. Es lohnt sich also, danach zu suchen, bevor direkt bei den bekannten Online-Konzernen bestellt wird. Auch bei Essensbestellungen sollte geschaut werden, ob das Restaurant um die Ecke nicht auch selbst und möglichst verpackungsarm liefert. So könnte der Zwischenschritt über die Lieferplattform gespart werden und es bliebe mehr Geld beim Gastronomiebetrieb. Eine weitere Möglichkeit, die Gewerbetreibenden in der aktuellen Situation zu unterstützen, ist der Kauf von Gutscheinen, die dann später eingelöst werden. 

Zudem existieren zahlreiche solidarische Initiativen im Web, die innerhalb kürzester Zeit ins Leben gerufen wurden, um zum Beispiel Berliner Kulturschaffende und Nachbarschaftshilfe zu unterstützen. Beispiele sind:

https://helfen-shop.berlin/

https://nebenan.de

https://allcodesarebeautiful.com/corona-hilfe-berlin/

https://www.stayhomeclub-berlin.de/

http://www.speisegut.com

https://berliner-staudenmarkt.de/ 

Tilmann Heuser weiter: „Wir haben es bei jedem Einkauf selbst in der Hand,  wo und wie wir unser Geld ausgeben und das übrigens unabhängig von Corona. Wer lebendige Kieze erhalten will, muss die Geschäftstreibenden vor Ort unterstützen. Nur so kann eine Verödung verhindert und die Nahversorgung dauerhaft gesichert werden.“  

Eine Stadt der kurzen Wege, in der man gut ohne eigenes Auto leben kann, braucht eine gute Nahversorgung. Gleichzeitig können kleinere Geschäfte leichter lokale Anbieter bei ihrer Produktauswahl berücksichtigen. Alles Bausteine, um lokale Strukturen zu stärken, ökologischeres Handeln zu unterstützen sowie Verkehr und damit Lärm und Abgase zu vermeiden.   

Und an die Einzelhändler*innen und Gastronom*innen vor Ort appelliert Tilmann Heuser: „Bitte liefern Sie wenn möglich mit dem Fahrrad aus, bündeln Sie ihre Lieferungen und verzichten Sie so weitgehend wie möglich auf Einweg-Umverpackungen aus Kunststoff oder anderen energie- und ressourcenintensiven Materialien. So kann ihre Lieferung noch nachhaltiger werden!“

Mehr: BUND-Projekt “NKI: Klimafreundlicher Lieferverkehr für saubere und lebenswerte Städte“ www.BUND.net/lieferverkehr

Dazu auch unser Blogbeitrag “Und wenn ich doch mal was brauche? Nachhaltig online einkaufen in Corona-Zeiten": https://umweltzoneberlin.de/2020/04/15/und-wenn-ich-doch-mal-was-brauche/

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Für Rückfragen: BUND-Pressestelle, Carmen Schultze
fon: (030) 78 79 00 12
Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer, mobil: 0177-7879013

 

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