International Repair Day am 19. Oktober – Berlin muss Reparatur weiter fördern

17. Oktober 2024 | Abfall, Zero Waste

BUND Berlin fordert Fortsetzung des Reparaturbonus und weitere Stärkung von Handwerk und Repair-Initiativen

Foto: manfred.gottschling (CC BY 2.0)

  • BUND Berlin beteiligt sich an Aktionstag in der NochMall am 19. Oktober
  • Zero-Waste-Aktionswochen ab 21. Oktober


Berlin, 17.10.2024: Diesen Samstag 19. Oktober ist International Repair Day. Zum 8. Mal wird damit weltweit die Macht der Reparatur gefeiert, – sie bringt Menschen zusammen, reduziert unseren ökologischen Fußabdruck und erweitert unsere Fertigkeiten.

Der phänomenale Start des Reparaturbonus in Berlin vor ziemlich genau einem Monat zeigt, dass viele Menschen ihre Elektrogeräte lieber reparieren lassen wollen, als sie wegzuschmeißen. Bereits nach drei Wochen sind 482 Anträge für Zuschüsse des Landes Berlin eingegangen, sogar rund 1000 Menschen hatten sich zu dem Zeitpunkt registriert, wie Umwelt-Staatssekretärin Britta Behrendt (CDU) im Umweltausschuss berichtet hatte. Reparaturcafés berichten berlinweit von einer hohen Nachfrage seit Start des Bonus, für den jährlich 1,25 Millionen Euro eingestellt sind.

"Auch die beiden vom BUND Berlin betriebenen Reparaturcafés in Schöneberg und Steglitz werden derzeit förmlich gestürmt. Wir bitten die Berliner*innen, die Ehrenamtlichen-Initiativen dennoch nicht mit einem Ansturm und einer Anspruchshaltung mancher Gäste zu überfordern. Reparatur-Interessierte sollten zudem beachten, dass der Bonus für Ersatzteile nur bei der gemeinsamen Reparatur im Repair-Café vor Ort und auch nur in teilnehmenden Initiativen je nach deren Kapazität genutzt werden kann. Eine Liste wird aktuell erarbeitet", sagt Daniel Affelt, Koordinator für Abfall- und Ressourcenpolitik beim BUND Berlin.


Viele Reparatur-Cafés unterstützen den Bonus, wenn beim Reparaturversuch mit dem Gast festgestellt wird, dass ein teureres Ersatzteil benötigt wird. Für andere Fälle freuen sich zahlreiche Reparaturbetriebe auf Aufträge, für die es auch 50 Prozent Zuschuss über den Reparaturbonus gibt. Die Umsetzung des Bonus sollte noch im Detail verbessert werden, außerdem sollten weitere Kategorien wie Möbel oder Fahrräder aufgenommen werden.

Die Reparatur eines einzigen Produktes in einem Repair-Café kann bis zu 24 Kilogramm CO2-Ausstoß vermeiden. Zu diesem Schluss kam Steve Privett bei einer Arbeit an der Universität Surrey in Großbritannien. Dafür wertete er Daten von fast 3000 Reparaturen aus, die in 13 Repair Cafés ausgeführt worden sind.

Der BUND Berlin fordert, dass der Reparaturbonus trotz der Berliner Haushaltsprobleme auch wie vorgesehen im Jahr 2025 fortgeführt wird. Das Programm muss darüber hinaus verstetigt werden. Es wäre nicht zu erklären, wenn das mit hohem Aufwand aufgebaute Portal zur Beantragung der Zuschüsse bis zu 200 Euro pro Reparatur nach wenigen Monaten wieder abgewickelt werden würde.

Das Repami-Netzwerk und die Repami-Plattform (repami.de) zeigen hohe Potenziale auf, den Reparaturgedanken wieder stärker in der Gesellschaft zu verankern: Die derzeit auf der Karte angezeigten Angeboten zur Reparatur in Repair-Cafés und Betrieben kann künftig noch um viele Einträge wachsen, die bisher noch fehlen.
 
Es besteht eine kontinuierlich hohe Nachfrage, neue Repair-Cafés ins Leben zu rufen. So sind allein in den letzten zwei Jahren 15 neuen Standorte hinzugekommen, an denen ehrenamtlich repariert wird.“, deren Anzahl liegt nun berlinweit bei 57. Der Zuwachs zeigt ein steigendes gesellschaftliches Interesse und Bewusstsein für positive Umweltwirkung und Ressourcenschutzbeitrag durch Reparatur. Der BUND Berlin berät und unterstützt bei Neugründungen von Initiativen im Rahmen des Projekts Netzwerk Qualitätsreparatur.

Am Samstag 19. Oktober findet im BSR-Gebrauchtwarenkaufhaus NochMall der repami-Reparaturtag mit zahlreichen Angeboten und Aktionen statt. Der BUND Berlin unterstützt an diesem Tag das Repair-Café und verschiedene Näh-Angebote.
https://www.nochmall.de/event/repami-reparaturtag/

Kommenden Montag beginnen auch die Zero-Waste-Aktionswochen, die vom 21. Oktober bis 24. November laufen. Der BUND Berlin beteiligt sich daran mit mehreren Veranstaltungen, unter anderem am 1. November mit der Herbst-Kleidertauschparty in der Säulenhalle, von 16 bis 18 Uhr im Haus der Volkshochschule (in der Säulenhalle) , Onkel-Tom-Straße 14, 14169 Berlin. https://www.mekki-steglitz.de/veranstaltungen/kleidertauschparty20241101/

Das NUSS-Projekt wird mit Mitteln des Programms FEIN „Förderung von Engagement in Nachbarschaften“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie durch das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf gefördert.


Das ganze Programm der Zero-Waste-Aktionswochen findet sich hier: https://www.zerowaste-aktionswochen.de/de
 
Kontakt:

Tobias Quast-Malur, Referent für Abfall- und Ressourcenpolitik beim BUND Berlin, Tel. 0177-33 99 658, quast-malur(at)bund-berlin.de

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