Pressekonferenz am 15. 10.: Vorstellung Kleingewässerreport 23/24

10. Oktober 2024 | Amphibien, Artenvielfalt, Stadtnatur, Stadtentwicklung, Wasser

Amphibienfeindliche Uferbefestigungen und übertriebene Pflege im Fokus

Faule Spree in Siemensstadt, Foto: Norbert Prauser, BUND Berlin

Berlin, 10.10.2024: Der BUND Berlin veröffentlicht am 15. Oktober seinen vierten Kleingewässerreport. Damit sind seit Beginn der Arbeit im Jahr 2020 über 600 solcher Biotope in allen zwölf Berliner Bezirken dokumentiert.
 
Die Pressekonferenz findet am Dienstag, 15. Oktober um 10 Uhr vor Ort in der Geschäftsstelle des BUND Berlin, Crellestraße 35, Berlin-Schöneberg, statt. Wir bitten um Anmeldung bis 14. Oktober unter presse(at)bund-berlin.de.
 
2023 haben wir 108 Kleingewässer in den Bezirken Spandau, Treptow-Köpenick, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg bewertet. Die früher dominierenden Mängel wie Austrocknung oder Zuwachsen traten diesmal eher in den Hintergrund.
 
Im Fokus des neuen Reports stehen amphibienfeindliche Uferbefestigungen, dauerhaft radikale Pflegeeingriffe sowie intensiv genutzte Umfelder. Daher verfügen im Durchschnitt nur 53,3 Prozent der Gewässer in den untersuchten vier Bezirken über eine gute Biotopqualität und circa 14 Prozent sind derzeit oder dauerhaft verloren.
 
Nach vier Jahren Gewässersichtung verfestigt sich der Eindruck, dass der Artenschutz im städtischen Umfeld bei der Pflege von Kleingewässern wenig bis gar nicht berücksichtigt wird und die Denkmalpflege in Parkanlagen im Vordergrund steht. Beispiele aus dem Kreuzberger Viktoriapark und Böhmisch-Rixdorf zeigen aber gute Ansätze Dort können Amphibien selbst unter schwierigen Verhältnissen leben – wenn bestimmte Strukturen intelligent behandelt werden. Berlins Grünpflege könnte durchaus mit einem besseren Management vielen bedrohten Tierarten helfen.
 
Der BUND Berlin sieht die Ursache dieser Misere in erster Linie bei der ungesicherten Finanzierung und Qualifizierung der Pflege bei den Bezirksverwaltungen.
 
Der BUND Berlin fordert als ersten Schritt eine Institutionalisierung des Kleingewässer-Sofortprogramms 24/25 des Senats zur Sicherung der Amphibienbestände in Berlin.

Kontakt:

Norbert Prauser, Tel: 030-78 79 00 54, prauser(at)bund-berlin.de
Dirk Schäuble, Referent für Naturschutz beim BUND Berlin, Tel: 030-78 79 00 39, schaeuble@bund-berlin.de

 

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