Berlin, 15. November 2024: Der erst jüngst eingeführte Berliner Reparaturbonus muss auch im Jahr 2025 und darüber hinaus weitergeführt werden. Das fordert der BUND Berlin anlässlich der diesen Samstag beginnenden Europäischen Woche der Abfallvermeidung, die noch bis 24. November läuft (Link zum Programm hier).
Der Reparaturbonus ist ein wichtiger Beitrag der Berliner Landespolitik, um Abfälle zu vermeiden und Ressourcen zu schonen, die oft unter großen Umweltschäden im globalen Süden gewonnen werden. Mit dem Reparaturbonus werden noch sicher bis Jahresende die Kosten der Instandsetzung von Geräten zur Hälfte übernommen. Um auch ihr „altes Schätzchen“ vor der Tonne zu retten, ruft der BUND Berlin deshalb alle Berliner*innen auf, den Bonus unter https://www.ibb-business-team.de/reparaturbonus/ zu beantragen.
Neben dem Reparieren muss auch die Wiederverwendung von Dingen weiter gefördert werden: Dazu gehören die Sicherung des BSR-Second Hand-Kaufhauses Noch-Mall, die Gebrauchtwarenannahme auf allen Recyclinghöfen und BSR-Kieztagen und die Eröffnung weiterer Re-Use-Kaufhäuser in der Stadt. Mit einer Steuer auf Einweg-To-Go-Verpackungen kann die Nutzung von Mehrweg im Außer-Haus-Verzehr weiter vorangetrieben werden – ein erster Schritt auf dem Weg, um Mehrweg zum „neuen Normal“ im gesamten Verpackungsbereich zu machen.
Gerade im abfallreichen und ressourcenintensiven Baubereich sollten alle Möglichkeiten von Umbau und Weiternutzung voll ausgeschöpft werden. Der Abrissbagger muss weitestgehend zur Geschichte werden. Stattdessen müssen Rückbaukonzepte, modulare Bauweisen und die Wiederverwendung von Bauteilen im Vordergrund stehen.
Um die Müllberge in Berlins Kiezen kontinuierlich schrumpfen zu lassen, sollte jeder Bezirk ein Abfallvermeidungskonzept mit verbindlichen Zielen und konkreten Maßnahmen erstellen und regelmäßig fortentwickeln.
„Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden“, so lautet das Motto der diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung. Auch in diesem Bereich engagiert sich der BUND Berlin im Rahmen des Projekts „High-Decks ohne Müll“. In der Neuköllner High-Deck-Siedlung mit rund 8000 Haushalten sammelt das BUND-Team derzeit abfallarme Lieblingsrezepte bei den Bewohnerinnen und Bewohnern.
Erste Zwischenetappe ist am 10. Dezember das „Resteküche-Gewinnspiel: Lieblingsrezepte aus der High-Deck-Siedlung“ mit Punsch und Lebkuchen. Die besten drei werden ausgewählt, unter den restlichen wird verlost. Als Belohnung gibt es Mehrweg-Preise.
- 10. Dezember 2024, 15 bis 17 Uhr, Nachbarschaftstreff „mittendrin“, Sonnenallee 319 in 12057 Berlin
Die besten Rezepte werden 2025 nachgekocht. Nach mehreren Durchläufen mit saisonalem Schwerpunkt lautet das Ziel: ein Zero-Waste-Reste-Kochbuch mit Rezepten von Menschen aus dem Quartier.
Das Projekt „High-Decks ohne Müll“ wird von der Stiftung Naturschutz Berlin aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin gefördert.
„Die Vermeidung von Abfällen ist der allerbeste Weg, um Umwelt, Klima und Ressourcen zu schützen. Eine wirkliche Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel Zero Waste beginnt daher weit vor dem Recycling: Mit hochwertigen Produkten, die durch Reparatur, Sharing, Second Hand und Mehrweg besonders lange genutzt werden. Und mit einem bewussten Konsumverhalten, indem sich der Einkauf danach richtet, was man wirklich braucht und einen glücklich macht“, sagt Tobias Quast-Malur, Referent für Abfall- und Ressourcenpolitik beim BUND Berlin.
Kontakt
Tobias Quast-Malur, Referent für Abfall- und Ressourcenpolitik beim BUND Berlin, Tel. 0177-33 99 658, quast-malur(at)bund-berlin.de