Senat bleibt unbeirrt bei seinem Betonkurs

25. Februar 2025 | Artenvielfalt, Bauen, Flächenschutz, Stadtentwicklung, Stadtnatur, Umweltgerechtigkeit

CDU und SPD ignorieren das Tempelhof-Volksbegehren und Ergebnisse der Bürger*innen-Dialogwerkstätten

Berlin, 25.02.2025: Die erste Wettbewerbsphase zur Bebauung des Tempelhofer Feldes ist abgeschlossen. Am 20. und 21. Juni 2025 sollen in einer abschließenden Preisgerichtssitzung aus den 20 Entwürfen, die es in die zweite Runde geschafft haben, fünf Arbeiten ausgewählt werden. Die Jury besteht aus fünf stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger, die von den Teilnehmenden der Dialogwerkstätten gewählt wurden, und sechs stimmberechtigten Fachexpertinnen und -experten aus den Bereichen Stadtplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur sowie deren Stellvertreterinnen und -Stellvertretern. 

Dazu erklärt Gabi Jung, Geschäftsführerin des BUND Berlin:
„Anstatt weiter Energie und Geld für die Simulation entschlossenen Handelns in der Wohnungsfrage an einem untauglichen Exempel zu verschwenden, sollten Bund und Land endlich den ökologischen, klimatischen und sozialen Wert von Freiflächen wie dem Tempelhofer Feld anerkennen und das Wohnungsproblem auf vernünftige Weise lösen.

Stattdessen wollen CDU und SPD unbeirrt die Bebauung des Tempelhofer Feldes durchsetzen. Mit einer Scheinbeteiligung von fünf Bürger*innen in der Jury kann der Senat auch das Ergebnis der Volksabstimmung von 2014 gegen eine Bebauung nicht aushebeln. Für Vertrauen und Transparenz sorgt das nicht. Nebenbei ignoriert der Wettbewerb auch die Ergebnisse aus den Dialogwerkstätten, in denen sich die Mehrheit ebenfalls gegen eine Bebauung ausgesprochen hatte.

Berlin braucht das Feld nicht für Neubau, denn es verfügt über mehr als ausreichend ungenutzte oder untergenutzte Bauten und versiegelte Flächen, um den Neubaubedarf zu decken. Nur müssten die juristischen, finanziellen und personellen Voraussetzungen auf Bundes- und Landesfläche verbessert werden, um sie zu aktivieren. Bei ernsthaftem politischen Willen ginge das auch schneller als die Entwicklung einer Siedlung auf der grünen Wiese. Die neuen Stadtquartiere in Berlin zeigen eindrücklich, dass ein jahrzehntelanger Planungsvorlauf und hohe Investitionen nötig sind, bis dort neue Wohnungsbauten entstehen können.“

Der BUND Berlin wird alles ihm in der Macht stehende unternehmen, um eine Bebauung des Tempelhofer Feldes zu verhindern.“


Kontakt:

Gabi Jung, Geschäftsführerin BUND Berlin: 0178-631 00 32, jung(at)bund-berlin.deGabi Jung

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