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Eine grüne Welt ist tanzbar

29. Oktober 2019 | BUNDzeit-Artikel, Klimaschutz

Auch das Nachtleben hat einen ökologischen Fußabdruck. Wie sich der verringern lässt, zeigt das neue BUND-Projekt Clubtopia.

Foto: Karoline Kohle

Wie lange braucht man, um 1000 KWh Strom zu verbrauchen? Ein durchschnittlicher Single-Haushalt kommt mit dieser Strommenge etwa ein Jahr aus, ein mittelgroßer Club in Berlin dagegen nur ein Wochenende. Auf das Jahr gerechnet ist ein kleiner Club für einen CO2-Ausstoß von etwa 30 Tonnen verantwortlich, was den Emissionen von gut sechs einzelnen Berliner*innen entspricht. Das erscheint auf den ersten Blick nicht allzu viel, allerdings muss die Größe der Berliner Szene bedacht werden: Rund 220 Veranstaltungsorte zählt die Interessenvertretung der Branche, die Clubcommission. Dazu kommen hunderte informelle Akteur*innen.

Warum soll nun ausgerechnet das Nachtleben ergrünen? Einerseits schlummern in der Club- und Festivalszene viele Optimierungspotenziale in ökologischer Hinsicht, andererseits wächst dort das Interesse an klimafreundlicherem Handeln, wie nicht zuletzt Hashtags wie #NoFutureNoDancefloor und #RaveAufstand zeigen. Zusammen mit dem Verein Clubliebe will der BUND mit dem Projekt Clubtopia die Chance nutzen, Clubbetreibende bei der Verbesserung ihrer Ökobilanz zu unterstützen.

Gesprächsthemen gibt es viele: Bezieht der Club schon Ökostrom? Wie ist es mit der Energieeffizienz beim Beleuchten, Lüften, Heizen und Kühlen bestellt? Auch beim Umgang mit Abfall lässt sich in der Regel etwas optimieren, dasselbe gilt für die An- und Abreise von Künstler*innen und Besucher*innen.

Einige Clubs haben das Thema „klimafreundliches Feiern“ schon seit Jahren auf ihrer Agenda. Als einer der Wegbereiter darf das SO36 gelten, das seit einem Clubmob 2011 an seiner Ökobilanz arbeitet und unter anderem in energieeffiziente Lichttechnik, Dämmmaßnahmen und effiziente Kühlung investiert hat. Ebenfalls schon vor Jahren hat das Yaam eine sparsame Dunkelstrahlerheizung installiert. Kürzlich haben sich das SchwuZ und das Nirgendwo von Clubtopia beraten lassen und planen nun diverse Verbesserungen.

Einen Überblick der Optimierungen, die Clubs und andere Veranstaltungsorte in Sachen Klimaschutz vornehmen können, enthält der Green Club Guide. Diese Online-Handreichung schlägt in Kategorien wie „Putzen & Abfall“, „Bar & Tresen“ und „Floor & Stage“ viele einzelne Maßnahmen vor, die zu CO2-Einsparungen führen.

www.kiez-toolbox.de/category/green-club-guide
www.clubtopia.de 

Dieser Artikel erschien in der BUNDzeit 19-4.

 

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