Info 30 / Berlin, 26. November 2015: Der Berliner Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Berlin (BUND) hat den Senat aufgefordert, unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger, zügig ein tragfähiges Konzept für die temporäre und dauerhafte Unterbringung von Zufluchtssuchenden in Berlin zu entwickeln. Für temporäre Notlösungen wie Tragluft- und Leichtbauhallen sollten prioritär geeignete leerstehende öffentliche und gewerbliche Immobilien sowie geeignete, insbesondere versiegelte Freiflächen mit vorhandener oder leicht zu errichtender Sanitärinfrastruktur, genutzt werden.
Für die menschenwürdige kurzfristige Wohnraumversorgung mit Modul- und Containerbauten müssen nach Ansicht des BUND Berlin örtliche Voraussetzungen für Integration und Ziele des Natur-, Umwelt- und Klimaschutzes miteinander verbunden werden. Bei einer sofortigen und signifikanten Ausweitung der Programme zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen müssen bauenergetische Standards für den Klimaschutz sowie eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr beachtet und eine weitere Versiegelung wertvoller Freiflächen vermieden werden. Der BUND Berlin fordert, dass dafür vorrangig kleinteilige, ungenutzte, leerstehende Flächen in Innenstädten herangezogen werden, um so einerseits Integration zu erleichtern und zudem eine weitere Versiegelung von Grünflächen durch abgeschottete Ansiedlungen von Geflüchteten und sozial Benachteiligten zu verhindern. Bei der Standortfindung und Konzeption sollten Bürgerinnen und Bürger und Verbände zügig eingebunden werden. Dies böte auch die Chance, frühzeitig gezielte Unterstützungsangebote durch bürgerschaftliches Engagement zu entwickeln.
Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer: „Die zunehmende Zahl der Zufluchtsuchenden in Berlin erfordert ein solidarisches und zügiges Handeln von Politik, Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürgern. Statt sich in Diskussionen über einzelne Standorte wie das Tempelhofer Feld zu verschleißen, muss transparent und offen ein geeignetes Konzept für ganz Berlin zur Unterbringung entwickelt werden.“
Mehr zum Thema: Beschluss der Bundesdelegiertenversammlung des BUND „Solidarität mit geflüchteten Menschen – Willkommenskultur gemeinsam gestalten“ vom 22.11.2016
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