Berlin, 16.08.2024: Seit August ist Gabi Jung Geschäftsführerin des BUND Berlin. Die 59jährige engagiert sich seit 1998 beim BUND Berlin. Anfangs war sie ehrenamtlich im damaligen Arbeitskreis Verkehr tätig. Sie baute den Bereich Mobilitätsbildung zunächst mit dem Projekt „Zu Fuß zur Schule“ im BUND Berlin auf.
Wie beim später dazugekommenen Projekt „Zu Fuß zur Kita“ geht es darum, einerseits Kindern das Rüstzeug zu geben, um sicher ihre Wege ohne „Elterntaxi“ absolvieren zu können und sich kritisch mit Themen der Mobilität auseinanderzusetzen. Andererseits soll auch die Verkehrssicherheit auf diesen Wegen erhöht werden. Seit 2017 bis zuletzt war sie hauptamtliche Referentin für Mobilitätsbildung beim BUND Berlin. Die Mobilitätswende unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kindern ist ihre Mission.
Gabi Jung hat einen Abschluss als Grundschullehrerin mit dem Fach Geografie. Das Thema ihrer Examensarbeit war „Radfahren in Grünanlagen“.
Gabi Jung, Geschäftsführerin des BUND Berlin, erklärt: „Es sind herausfordernde Zeiten für den Umwelt- und Klimaschutz in Berlin. Wir haben seit 2023 eine Landesregierung, die den dringend nötigen Ausbau der Fahrradinfrastruktur zu einem Zeitpunkt ausbremst, als nach jahrelanger Aufbauarbeit in der Verwaltung endlich die Voraussetzungen gegeben waren, hier zügiger als bisher voranzukommen.
Gleichzeitig wird am aus der Zeit gefallenen Hochleistungsstraßenprojekt TVO festgehalten und eine Bebauung des Tempelhofer Feldes vorbereitet. Außerdem soll der Natur- und Artenschutz mit dem Schneller-Bauen-Gesetz zurückgeworfen werden. Diese Landesregierung hat zudem keinen Plan für eine nachhaltige und soziale Energie- und Wärmeversorgung. Mit dem Aus für das Sondervermögen sind offensichtlich sämtliche Ambitionen für den Klimaschutz auf der Strecke geblieben.
Gleichzeitig verändert sich das ehrenamtliche Engagement der Menschen. Statt teilweise jahrzehntelanger Mitarbeit in Arbeitskreisen wollen sich immer mehr vor allem projektbezogen in kürzeren Zeiträumen engagieren. Ich will dafür sorgen, dass die Arbeit von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen noch besser ineinander greift und der BUND Berlin auch beim aktuellen gesellschaftlichen Gegenwind eine noch stärkere Stimme für den Umwelt- und Naturschutz wird, der die Bedürfnisse der Menschen nicht ausblendet.“
Mit dem Staffelstabwechsel endet auch eine Ära beim BUND Berlin. Tilmann Heuser, der langjährige Geschäftsführer des BUND Berlin, gibt sein Amt auf. Er wird für eine Übergangszeit noch mit an Bord sein.
Wer den BUND Berlin kennt, kennt sicher auch Tilmann Heuser. Als langjähriger Geschäftsführer des größten Umweltverbandes in Berlin würde er von sich selbst sagen, dass er einer der Mitarbeiter mit dem geringsten Artenschutzwissen ist. Dabei hat keiner so viel politische Erfahrung wie er. Heuser hat über viele Jahre zentrale Projekte für den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz mitentwickelt und die Interessen des BUND gegenüber verschiedenen Landesregierungen vertreten: vom Ausbau der Windenergie über den Schutz des Tempelhofer Feldes bis hin zum Stopp des Ausbaus der A100.
Was Tilmann Heuser besonders auszeichnet, ist sein Interesse, mit Vertreter*innen aller Seiten nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, statt immer nur auf den Positionen des BUND und anderer Umweltverbände zu beharren. Ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft ist notwendig, um auf dem Weg der Nachhaltigkeitstransformation voranzukommen.
Nach 19 Jahren kann Tilmann Heuser auf zahlreiche Erfolge zurückschauen, nicht nur im politischen Raum, sondern auch innerhalb des BUND Berlin. Als Geschäftsführer war er stets bemüht, Ehrenamtliche und Mitarbeiter*innen in ihren Vorhaben zu unterstützen – gerne bei einem Termin zum Kaffee trinken.
Wir danken Tilmann Heuser an dieser Stelle ganz herzlich für seine erfolgreiche Arbeit im Verband und für sein schier unermessliches Engagement für den BUND Berlin.
Kontakt:
Gabi Jung, Geschäftsführerin des BUND Berlin, Tel: 030-78 79 00 33, jung(at)bund-berlin.de