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Berliner Autobahntunnel unsicher?

04. Juni 2021

Das Protestbündnis „A100stoppen“ befürchtet, dass der Britzer Tunnel unsicher ist?

Pressemitteilung Bündnis A100 stoppen - lebenswertes Berlin für alle:

Am Wochenende wollten gleich zwei Fahrraddemonstrationen wie bei vergangenen Demonstrationen durch den Britzer Tunnel fahren. Sowohl dem Bündnis A100stoppen als auch der ADFC-Sternfahrt wurde dies von der Versammlungsbehörde verboten. Die Organisator*innen der Proteste fragen sich nun, ob der Britzer Tunnel für Verkehr im allgemeinen unsicher sein könnte.

Vertreterinnen und Vertreter der Polizei äußerten den Organisator*innen gegenüber verschiedene Sicherheitsbedenken, da nur wenig Fluchtmöglichkeiten vorhanden seien und möglicherweise Rettungsgassen nicht gewährleistet werden könnten. Auch auf alternative Vorschläge zur Zufahrtsbeschränkung wie bei der Fahrraddemo am 24. Mai, bei der die Zufahrt auf zwei Fahrstreifen reduziert wurde, oder nur in kleineren Gruppen durch den Tunnel zu fahren, wollte sich die Polizei nicht mehr einlassen.

Wenn die Befahrung des Britzer Tunnels mit Fahrrädern unsicher ist, muss man sich fragen, ob der Britzer Tunnel noch für den Autoverkehr geeignet sein kann“, so Briti Beneke vom Bündnis A100stoppen. „Die Polizei erklärte, dass es nur 5 Fluchttüren gibt und diese im Notfall nicht ausreichen würden. Vor allem sei es nicht möglich, mit Rettungstragen durch die Türen zu kommen. Aber was ist mit dem täglichen Autoverkehr durch den Tunnel, bei dem das Risiko von schweren Unfällen deutlich höher ist und selbst Rauch und Feuer droht? Sind die Sicherheitseinrichtungen also nicht ausreichend?

Auch Björn Obmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland wundert sich über das Verbot der Durchfahrung des Tunnels: „Seit Jahren führen Fahrradproteste durch den Britzer Tunnel und es gab nie größere Probleme. Der Tunnel ist ein Highlight und wichtiger Baustein der Proteste. Das Sicherheitskonzept des Autobahntunnels scheint darauf zu Fußen, dass Autofahrer*innen im Notfall nur langsam und vereinzelnd die Rettungstüren erreichen. Im Gegensatz zum Autoverkehr bilden Fahrraddemos in sekundenschnelle Rettungsgassen. Wie kann da ein Tunnel für Autoverkehr sicher sein, aber zu unsicher, um mit dem Fahrrad hindurch zu fahren?“.

Das Bündnis aus vielen verkehrs- und umweltpolitischen Organisationen und Initiativen fordert das Bundesverkehrsministerium und den Berliner Senat auf, transparent und nachvollziehbar zu prüfen, ob der Britzer Tunnel für Verkehr noch sicher ist. „Mit dem Verbot der Demonstration sind auf jeden Fall ernsthafte Zweifel an der Sicherheit des Tunnels geweckt worden und diese müssen schnellstens geklärt werden“, fordert Briti Beneke abschließend.

Für Nachfragen:

Björn Obmann (BUND Berlin):
E-Mail: bjoern(at)bundjugend-berlin.de
Telefon: 030 – 39 84 84 84

Unterstützer*innen des Bündnisses “A100 stoppen - lebenswertes Berlin für alle” sind:
://about blank, Aktionsbündnis A100 stoppen!, Anti-Kohle-Kidz, Berlin4Future, BUND Berlin, BUNDjugend Berlin, Bündnis Berliner Straßen für Alle, Changing Cities, Else und Salon zur Wilden Renate, Ende Gelände Berlin, Extinction Rebellion/Rebel Riders, Fridays for Future Berlin, Freilauf, Grüne Jugend Berlin, Interventionistische Linke Berlin, Klimaliste Berlin, linksjugend [‘solid], NABU Berlin, myGruni, Naturfreunde Berlin, Parents for Future, Powershift, Reclaim Club Culture, Robin Wood, Sand im Getriebe Berlin, volksentscheid berlin autofrei, Wald statt Asphalt

 

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