Der Begriff Begegnungszone stammt aus der Schweiz und bezeichnet eine Straße, auf der alle Verkehrsteilnehmer*innen gleichberechtigt sind. Ziel: Entschleunigung, mehr Rücksichtnahme, weniger Unfälle. Weil in der deutschen Straßenverkehrsordnung die Bevorzugung des Automobils festgeschrieben ist, versucht die „Berliner Begegnungszone“, durch bauliche Veränderungen Radelnden und Zufußgehenden mehr Raum zu geben.
Wie in der Schöneberger Maaßenstraße, wo vor drei Jahren die erste „Berliner Begegnungszone“ eingerichtet wurde, spielt in der Diskussion um die Bergmannstraße neben den wegfallenden Auto-Parkplätzen die Gestaltung der Straßenmöbel die wesentliche Rolle. Nun ist es Geschmacksache, ob die hölzernen „Parklets“, die mit Bänken und Tischchen die Aufenthaltsqualität heben sollen, schön oder weniger schön sind.
Der BUND hält andere Fragen für entscheidend: Lässt sich die Straße besser als vorher zu Fuß queren? Ist auf den Bürgersteigen wieder mehr Platz zum Flanieren, wenn Räder auf der Straße geparkt werden? Verbessern sich die Sichtbeziehungen zwischen den Verkehrsteilnehmer*innen? Funktionieren Ladezonen für den Lieferverkehr? Und nicht zuletzt: Wie lässt sich der störende Durchgangsverkehr aus dem Kiez raushalten, sollte die Durchfahrt von der Bergmannstraße zur Friesenstraße nur für BVG-Busse und Blaulichtfahrzeuge möglich sein?
Die Umgestaltung der Bergmannstraße ist als ergebnisoffener Test angelegt. Wenn Sie sich an der Diskussion beteiligen möchten: www.mein.berlin.de
Der Artikel erschien in der BUNDzeit 2018-4.