Jahrelanges Hickhack um Berliner Wertstoffsammlung endlich beendet

10. Dezember 2012 | Abfall, Ressourcen & Technik

BUND begrüßt einheitliche Wertstofftonne für ganz Berlin – Elektrokleingeräte bleiben Problem

Info 39 / Berlin, 10. Dezember 2012: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) befürwortet die für Januar 2013 angekündigte neue Berliner Wertstofftonne. Sie beendet das für viele Menschen verwirrende Parallelsystem von Gelber Tonne, Orange Box und Gelber Tonne plus in der Stadt.

Dass Metalle und Kunststoffe jetzt unabhängig davon, ob es sich dabei um Verpackungen handelt oder nicht, in einer Tonne gesammelt werden, macht das Trennsystem logischer. „Ein einfaches und nachvollziehbares Sammelsystem erhöht auch die Akzeptanz und Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, ihren Müll korrekt zu trennen. Dies trägt dazu bei, den Anteil recycelter Wertstoffe weiter zu erhöhen“, so Tobias Quast, BUND-Referent für Abfallwirtschaft. Dass in der Praxis lediglich die vorhandenen orangenen und gelben Tonnen umetikettiert werden, ihre alten Farben aber behalten, ist eine Altlast des vorigen unausgegorenen Systems. Um im Farben- und Wechselspiel der Tonnen den Überblick zu behalten, bedarf es daher umso mehr ausreichender begleitender Information und Beratung.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) und der private Abfallentsorger ALBA haben am heutigen Montag ihr Konzept für die neue Wertstofftonne vorgestellt. Vorausgegangen war ein jahrelanger Streit zwischen BSR und ALBA. Mit Orange Box und Gelber Tonne oder Gelber Tonne plus gab es in Berlin seit 2011 zwei unterschiedliche Systeme zur Entsorgung von Metallen und Kunststoffen.

Mit erfasst wurden außerdem Elektrokleingeräte, Altholz, Alttextilien und Datenträger wie CDs. Dies wird mit der neuen Tonne nicht mehr der Fall sein. „Viele Menschen ist der Weg zum Recyclinghof oft zu weit. Es ist daher insbesondere zu befürchten, dass wieder mehr schadstoffhaltige Elektrokleingeräte im Restmüll landen werden“, so Quast weiter. Das ist gerade deshalb ökologisch bedenklich, weil Berlin einen großen Teil des Restmülls in Kohlekraftwerken wie z.B. Jänschwalde mitverbrennen lässt. Die Filter dort sind jedoch nicht für Schadstoffe aus Abfällen konstruiert. Der BUND fordert seit langem, die Mitverbrennung von Hausmüll zu stoppen. Außerdem gehen wertvolle Rohstoffe verloren. Senat, Bezirke und Entsorgungsunternehmen sind nun gefordert, berlinweit flächendeckend neue haushaltsnahe Entsorgungsmöglichkeiten für Elektrokleingeräte zu schaffen.


Für Rückfragen:
BUND-Pressestelle, Carmen Schultze    fon: (030) 78 79 00-12

Tobias Quast, Abfall-Referent                fon: (030) 78 79 00-55

      

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