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Kreuzberger Ratibor-Oase zu Bauland: Charta Stadtgrün im Abseits?

30. Juli 2019 | Bäume, Flächenschutz, Immer.Grün, Stadtentwicklung, Stadtnatur

Im grünen Kreuzberger „Dreiländer-Eck“ am Landwehrkanal hat eine phänomenale Mischung aus Kleingewerbe, Freizeitpark und grüner Wildnis überdauert – das ca. 1,5 Hektar große Ratibor-Areal. Dort sollen „Modulare“ Wohngebäude für geflüchtete Menschen entstehen, obwohl im gleichen Bezirk etliche private Freiflächen verwaisen und im benachbarten Treptow-Köpenick noch immer hektarweise Supermarkt-Parkplätze wuchern. Ein Beispiel für mangeldes Flächenmanagement und auch leider für andere Vorhaben in der Stadt.

Zwar sehen städtebauliche Leitpläne für die betroffene Fläche GRÜN vor: in diesem Fall der Baunutzungsplan 1961, aktueller Flächennutzungsplan, Landschaftsprogramm und der Bebauungsplan VI-149 im Verfahren – letzter Stand 2013: Bezirk beschließt Gewerbeerhalt mit Park aufgrund der Grün-Unterversorgung des Stadtteils. Alles offensichtlich ohne Belang.

Auch baulich schönere Unterkünfte führen zu Verlust von Grün, wobei die Finanzierung von hochwertigeren Bauten vom Finanzsenatsverwaltung abgelehnt wird.

Zeitgleich wird die Charta Berliner Stadtgrün mit aufwendigen Beteiligungsprozeß entwickelt, um Berlins Grün zu sichern. Allerdings wächst der Eindruck, dass all diese Planwerke und damit auch die Charta keinen Schutz mehr bieten und zum Muster ohne Wert degradieren. Dabei sind alle diese Planwerke aufwendig in Fachberatungen, Parlamenten und unzähligen Bürgerbeteiligungen erarbeitet worden. Sie sind ein Produkt eines vielfältigen Interessengemenges mit hohem basisdemokratischen Element.

Lesen Sie zum Fall in Kreuzberg unseren aktuellen Blogbeitrag

 

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