10 Jahre Bürgerbeteiligung zur Entwicklung des Tempelhofer Feldes

13. September 2024 | Artenvielfalt, Bauen, Flächenschutz, Gesellschaft, Jubiläum, Naturerleben, Stadtentwicklung, Stadtnatur

Schwarz-Rot nimmt bisherigen Beteiligungsprozess nicht ernst

Foto: Sebaso (CC BY-SA 2.0)

Berlin, 13.09.2024: Am 27. September jährt sich zum zehnten Mal der Auftakt für das bisher größte Beteiligungsverfahren zur Entwicklung des Tempelhofer Feldes. Auf Grundlage des im Mai 2014 per Volksentscheid verabschiedeten Gesetzes zum Erhalt des Tempelhofer Feldes beteiligten sich anlog und online mehrere tausend Berlinerinnen und Berliner an der Diskussion und Fertigstellung des Entwicklungs- und Pflegeplanes für die Zukunft des Feldes.

Dieser bereits im Mai 2016 in einem öffentlichen Feldforum verschiedete Plan sieht vor, dass die Ränder des Feldes gezielt und behutsam für Kultur, Sport und Erholung weiterentwickelt werden sollen: unter anderem mit zusätzliche Sitzgelegenheiten, der Pflanzung von Bäumen, mehr Sportflächen sowie Flächen für bürgerschaftliche Projekte.

Die einzigartige Natur der offenen Wiesenlandschaften wird gezielt und bisher trotz des hohen Nutzungsdruckes erfolgreich geschützt. Zudem soll die vielfältige Geschichte des Feldes für Besucherinnen und Besucher erlebbarer gemacht werden.

Dazu erklärt Tilmann Heuser, Geschäftsführer des BUND Berlin und damaliger Koordinator des Beteiligungsverfahrens: „Es ist sehr bedenklich, dass die Berliner Regierungsfraktionen das Tempelhofer Feld primär als potenzielle Baufläche betrachten und die im Entwicklungs- und Pflegeplan aufgezeigten Potenziale für die Zukunft der einzigartigen Freifläche verkennen. Berlin braucht nicht nur Raum für Wohnungssuchende, sondern auch Platz für Natur, Sport, Freizeit und Erholung.

Bezeichnend für die Missachtung des Engagements der Bürgerinnen und Bürger für die Bewahrung des Tempelhofer Feldes ist, dass für den aktuell gestarteten Beteiligungsprozess für eine Randbebauung weder die Erfahrungen aus dem erfolgreichen Partizipationsverfahren einbezogen werden noch der weiterhin gültige Entwicklungs- und Pflegeplan umfassend in den Dialogwerkstätten vorgestellt wird. Das zeigt, wie wenig ernst der schwarz-rote Senat Beteiligung wirklich nimmt, wenn die Ergebnisse nicht seinen Vorstellungen entsprechen.“
 
Terminhinweis: Anlässlich des Starts des Beteiligungsprozesses vor zehn Jahren hat die Feldkoordination für das Tempelhofer Feld zwei Veranstaltungen organisiert:
 
Samstag, 14.09.2024, 17-19 Uhr: Talkrunde im Haus 104 zur Frage: „Warum wird die Frage, OB das Tempelhofer Feld überhaupt bebaut werden soll, im Bürgerdialog nicht gestellt?“ mit den Abgeordnetenhausmitgliedern Susanna Kahlefeld (Grüne) und Katalin Gennburg (Linke) sowie Tilmann Heuser Geschäftsführer BUND Berlin.

Dienstag, 17.09.2024, 18-20 Uhr (digital über Zoom): Vortrag: 10 Jahre Feld.
Der digitale Vortrag wird gehalten von Stefan Braatz, ökologischer Pflegebegleiter für das Tempelhofer Feld. Inhaltlich geht es um Fragen rund um Wertigkeit, Natur, Soziales. Eingeleitet wird der Gast von Ursula Renker, SenMVKU.
Bitte melden Sie sich im Vorfeld per E-Mail bei der Geschäftsstelle des Beteiligungsmodells an, die Adresse lautet: tempelhoferfeld(at)senmvku.berlin.de. Sie erhalten dann den Zoom-Zugänge.
 
Infos zum Entwicklungs- und Pflegeplan sowie zu Veranstaltungen unter https://tempelhofer-feld.berlin.de


Kontakt:Tilmann Heuser, Geschäftsführer BUND Berlin, 030-78 79 00 13, heuser(at)bund-berlin.de

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