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Ideenwettbewerb für Bebauung des Tempelhofer Felds ist Geldverschwendung

17. August 2023 | Bauen, Flächenschutz, Klimaschutz, Stadtnatur, Stadtentwicklung

Der Ideenwetbewerb zur Bebauung des Tempelhofer Felds ist eine Shownummer. Stattdessen muss die Umnutzung bereits versiegelter Flächen vorangetrieben werden.

Foto: _Tasmo (CC BY-SA 2.0)

Berlin, 17.08.2023: Zu den Bauplänen der Berliner CDU-SPD-Koalition auf dem Tempelhofer Feld erklärt Tilmann Heuser, Geschäftsführer des Bunds für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND Berlin):
 

"Die im Doppelhaushalt 2024/2025 eingestellten 1,2 Millionen Euro für einen Wettbewerb zur Bebauung des Tempelhofer Feldes sind eine Geldverschwendung. Das Vorhaben ist eine Shownummer, die in den nächsten zehn bis 20 Jahren keinen Beitrag zur Wohnraumversorgung leisten können wird. Es vertieft außerdem die Spaltung in der Stadt statt ein Miteinander zu fördern, wie es sich die schwarz-rote Koalition auf die Fahnen geschrieben hat.

Statt mit einer angestrebten Revision des 2014 eindeutig ausgefallenen Volksentscheides zur Freihaltung des Tempelhofer Feldes in den Konflikt mit der Stadtgesellschaft zu gehen, soll der künftige Senat echte Zukunftsprojekte zum Umbau der Stadt aufgreifen und vorantreiben.

Berlin hat entschieden, dass das Tempelhofer Feld freibleibt. Man soll das Leben genießen, nicht nur Arbeiten. Dafür steht in Berlin das Feld. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Wir wollen, dass Berlin endlich anfängt, das Flughafengebäude Tempelhof, das Kasernengelände und die anderen Flächen dahinter zu entwickeln und zu überlegen: Was fangen damit an? Wie kann man das nutzen? Hier ist der eigentliche Skandal in Tempelhof: Seit 15 Jahren ist es keinen Millimeter vorangekommen.

Die Wirtschaft sagt immer: Wir müssen bauen, bauen, bauen und wollen dann das Feld, wollen die Elisabethaue, wollen Späthsfelde. Die Wirtschaft und auch die Wirtschaftsverwaltung sind nicht bereit, auch nur einen Quadratmeter Gewerbegebiete abzugeben, damit die umgewandelt werden in urbane Gebiete, wo man wohnen, arbeiten und anderes machen kann. Berlin muss die Bauwende energisch angehen. Keine weitere Versiegelung und möglichst überhaupt keine Abrisse darf es mehr geben.

2026 wird es wahrscheinlich einen Volksentscheid geben zur Abgeordnetenhauswahl. Aber nicht von oben angeordnet, sondern von unten durchgesetzt. Wir als Verbände wollen 2026 darüber abstimmen, dass Grünflächen grundsätzlich zu schützen sind. Dass wir endlich dahin kommen, dass Berlin nicht weiter versiegelt wird. Was bereits 2006 im Abgeordnetenhaus beschlossen worden ist, dass wir die Netto-Nullversiegelung endlich erreichen. Im Sommer 2024 soll die Unterschriftensammlung dafür starten. Es geht nicht nur um das Tempelhofer Feld. Dieser Wahnsinn, dass immer nur auf Grünflächen gegangen wird, muss gestoppt werden."
 

Kontakt:

Nicolas Šustr, Pressereferent BUND Berlin, Tel.: 030-78 79 00-14, E-Mail: sustr(at)bund-berlin.de

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