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Der Himmel über Berlin – in Zukunft ohne Skybeamer

08. Oktober 2015 | Artenvielfalt, Lebensräume, Naturschutz

Info 26/ Berlin, 8. Oktober 2015: Der Berliner Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) begrüßt, dass sich die Senatsverwaltung für Stadtverwaltung und Umwelt, gegen den Einsatz von Skybeamern und Laserprojektionen während der Vogelzugzeiten in Berlin einsetzen will. Erstes Ergebnis dieses Engagements ist, dass die Organisatoren der aktuell stattfindenden „Berlin leuchtet“-Veranstaltung in Zukunft zum Schutz der Vögel auf Skybeamer und Lasershows während der herbstlichen Vogelzugzeiten verzichten wollen.

Der BUND Berlin hatte die Senatsverwaltung auf die Gefahren für Vögel durch Skybeamer und Laser hingewiesen. Diese Geräte senden extrem starke Lichtkegel bis zu 30 km weit in den nächtlichen Himmel. Das kann besonders für Zugvögel verheerende Folgen haben:
Viele Vögel ziehen nachts. Sie werden von der extremen Lichtemission irritiert und angezogen und finden oft keinen Ausweg mehr. Sie kreisen die ganze Nacht über der Stadt und sterben später an Erschöpfung oder durch den massiven Verlust an Fettreserven.
Besonders fatal ist der Einsatz von Skybeamern. Vor allem Kraniche, aber auch Finkenschwärme, können von den extremen Lichtkegeln so stark verunsichert werden, dass sie orientierungslos und panisch stundenlang im Kreis fliegen, bis sich die Schwärme schließlich auflösen und die Vögel erschöpft notlanden. Nicht selten kommt es auch zu Kollisionen mit beleuchteten Gebäuden.

Die nächtliche Beleuchtung Berlins hüllt die Stadt in eine Lichtglocke, die inzwischen bis über die Grenzen Polens sichtbar ist. „Von Lichtemissionen, die von einer Stadt ausgehen, sind nicht nur Arten betroffen, die das Stadtgebiet direkt überfliegen, sondern auch Tiere aus angrenzenden Biotopen werden angezogen und verwirrt.
Berlin ist umgeben von wichtigen Vogelrastgebieten und trägt daher auch für diese eine besondere Verantwortung“, sagt Claudia Wegworth, Vogelschutz-Expertin beim BUND Berlin.

„Der Beschluss der Senatsverwaltung für Stadtverwaltung und Umwelt ist ein erster wichtiger Schritt zum naturschutzfreundlichen Umgang mit Licht im Berliner Stadtgebiet“, sagt Herbert Lohner, Naturschutzreferent beim BUND-Berlin. „Aber das kann nur ein Anfang sein. Das Thema Lichtverschmutzung ist nicht nur ein Problem für viele Tiere, sondern hat auch Folgen für die Gesundheit der Menschen. Deshalb wird sich der BUND Berlin in Zukunft verstärkt für ein nachhaltige und umweltgerechte Beleuchtung in Berlin einsetzen.“



Für Rückfragen:
BUND-Pressestelle, Carmen Schultze    fon: (030) 78 79 00-12

Herbert Lohner, BUND-Naturschutzreferent:  fon: (030)78 79 00-24         

                                                                      mobil: 0177-787900-4
 

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