Foto: BUND Berlin/Nicolas Šustr
Berlin, 11. April 2025: Die rund 200 Meter des Priesterwegs vor dem gleichnamigen S-Bahnhof in Berlin-Schöneberg waren berüchtigt – bei Radfahrenden und zu Fuß gehenden. Denn sehr huckeliges Kopfsteinpflaster führte dazu, dass große Teile des intensiven Radverkehrs auf den schmalen Bürgersteig auswich.
Doch nach vielen Jahren des Diskutierens und Planens wurde die ärgerliche Lücke im Radnetz – unter anderem verläuft dort der Fernradweg Berlin-Leipzig – auf innovative Weise geschlossen. Diesen Freitag stellte der Bezirk Tempelhof-Schöneberg die dabei angewandte neue Technik des großflächigen Abfräsens von Bestands-Kopfsteinpflaster vor, die eine spürbare Verbesserung der Befahrbarkeit ermöglicht.
Vorteil dieses Verfahrens gegenüber einer Asphaltierung ist die kurzfristige und kostengünstige Umsetzung. Dies gilt insbesondere für Straßen ohne bestehende Entwässerung (wie dem Priesterweg), da die Versickerungsfähigkeit der Fahrbahndecke erhalten bleibt. Zugleich wird das Ortsbild erhalten, was in Denkmalbereichen die Umsetzung erleichtert. Willkommener Nebeneffekt ist die Lärmminderung für Anwohnende.
Radschnellverbindungen oder Radrouten sollten weiterhin eine komfortable, ebenere Asphaltdecke erhalten. Für ausgewählte Straßen stellt dieses neue Verfahren jedoch eine Möglichkeit dar, kurzfristig Verbesserungen für den Radverkehr zu erreichen.
Als Beispiele seien genannt: der Tietzenweg in Lichterfelde (fehlende Entwässerung und Denkmalbereich), die Niederbarnimstraße in Friedrichshain, die Reichenberger Straße in Kreuzberg, Windscheidstraße und Krumme Straße in Charlottenburg oder die Crellestraße nördlich der Langenscheidtbrücke in Schöneberg (wichtige Kiezverbindungen oder kurze Abschnitte von Routen). Davon würden auch zu Fuß gehende in den entsprechenden Straßen deutlich profitieren. Denn der Straßenzustand führt leider zu einem Ausweichen des Radverkehrs auf die Bürgersteige.
Vier kostenfrei für die aktuelle Berichterstattung verwendbare Fotos können Sie bis 17. April 2025 unter diesem WeTransfer-Link herunterladen. Angabe Bildnachweis zwingend: BUND Berlin/Nicolas Šustr