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Investitionen in Nahverkehrs-Infrastruktur sind wichtiger als das 29-Euro-Ticket

20. März 2024 | ÖPNV, Verkehr

Sanierung und Ausbau dürfen nicht zugunsten des SPD-Wahlkampfprojekts ausgebremst werden

Foto: BUND Berlin/Nicolas Šustr

Berlin, 20.03.2024: Mehr als ein Drittel der vorgesehenen Mittel für die Sanierung und den Ausbau des Nahverkehrs im Haushaltsjahr 2024 sind gesperrt. Fast 82 Millionen der insgesamt rund 227 Millionen Euro stehen also derzeit nicht ohne Weiteres zur Verfügung. Wenn dies so bleibt, könnte sich der aufgelaufene Sanierungsstau im U-Bahnnetz aber auch im Gleisnetz der Straßenbahn weiter verschärfen und die sowieso bereits mangelhafte Zuverlässigkeit im kommunalen Schienennetz weiter leiden. Durch den langen Projektvorlauf und die nötigen Ausschreibungsverfahren drohen überfälligen Sanierungsvorhaben weitere Verzögerungen.

Gleichzeitig sind laut einem Zeitungsbericht dieses Jahr 150 Millionen und im kommenden Jahr 300 Millionen Euro für das von der SPD propagierte und nur in Berlin gültige 29-Euro-Ticket reserviert.

Dazu erklärt Tilmann Heuser, Geschäftsführer des BUND Berlin:


Berlin darf seine Nahverkehrs-Infrastruktur nicht aufs Spiel setzen, nur um ein wenig durchdachtes Wahlkampfversprechen der SPD mit sozialer Schieflage auf Biegen und Brechen umzusetzen. Statt ein nur in Berlin gültiges Jahresabo als Gießkannenförderung aufzulegen, sollten die Vorteile des D-Tickets für einen Bruchteil der Kosten zu angemessenen Preisen möglichst breiten Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht werden. Auch für Sozial-, Schüler*innen-, Azubi- und Senior*innentickets muss die Funktionalität des D-Tickets zu sozial gestaffelten Preisen angeboten werden. Nach offiziellen Berechnungen sollte das zu Kosten von maximal 50 Millionen Euro pro Jahr möglich sein. Ansonsten können Menschen mit geringen Einkommen sowie geringer Zahl von ÖPNV-Fahrten pro Monat nicht vom Deutschlandticket profitieren.“
 

  • Zuallererst sollte das Jobticket mit einer intensiven Kampagne bekannter gemacht werden. Für derzeit nur 34,30 Euro im Monat bietet es eine deutschlandweite Gültigkeit.
  • Das derzeitige VBB-Azubiticket ließe sich für Berlin nahezu kostenneutral auf ein preisreduziertes D-Ticket umstellen – analog zum Semesterticket für 29,40 Euro pro Monat
  • Für 9-Euro-Sozialtickets und die kostenlosen Schülertickets muss zumindest die Möglichkeit geschaffen werden, den Nutzenden gegen einen geringen Aufpreis eine Aufwertung zum D-Ticket zu ermöglichen.


Kontakt:
Tilmann Heuser, Geschäftsführer BUND Berlin, heuser(at)bund-berlin.de

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