Olympia-Ausrichtung in Berlin: Große Skepsis angebracht

27. Mai 2025 | Flächenschutz, Infrastruktur, Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung, Tourismus

Kosten, Nachhaltigkeit und Historie werfen Fragen auf

Foto: Dietmar Rabich (CC BY-SA 4.0)

Berlin, 27. Mai 2025: Mit großer Skepsis blickt der BUND Berlin auf die Ankündigung, dass Berlin gemeinsam mit anderen Bundesländern Olympische Spiele in den Jahren 2036, 2040 oder 2044 ausrichten will.

Eine Ausrichtung im Jahr 2036, 100 Jahre nach den von der nationalsozialistischen Diktatur Olympischen Spielen, lehnt der BUND ab. Die Wiederholung dieses Ereignisses im “Jubiläumsjahr” ist historisch unangemessen. Insbesondere der Rechtsruck und die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen geben Anlass zur Sorge, dass ein angemessener Umgang mit der historischen Verantwortung schwer möglich ist.

Für jegliches mögliche Austragungsjahr gilt jedoch: Angesichts hoher Kosten und fehlender oder zumindest zweifelhafter Nachhaltigkeit scheinen Olympische Spiele kein positiver Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Berlins zu sein.

Das Land Berlin ist absehbar nicht in der Lage, seine Bestandsinfrastruktur angemessen in Schuss zu halten. Es gibt empfindliche Kürzungen in allen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Angesichts der aktuellen Herausforderungen, wie der Klimakrise und sozialer Ungleichheit, sollten öffentliche Gelder effizienter und zielgerichteter eingesetzt werden, um das langfristige Gemeinwohl der Gesellschaft und nicht die Interessen einiger Weniger zu fördern. Jenseits finanzieller Belange stellt sich die Frage, ob Berlin überhaupt organisatorisch und personell in der Lage wäre, die nötigen Baumaßnahmen rechtzeitig fertigzustellen.

Die Geschichte der Olympischen Spiele zeigt zudem, dass die Ausrichtung dieser Großveranstaltung oft mit der Verschärfung ökologischer und sozialer Probleme einhergeht. Die Errichtung temporärer Sportstätten und die massiven Infrastrukturerweiterungen gehen oft auf Kosten von natürlichen Lebensräumen sowie Umwelt- und Klimaschutzzielen. Dieses Vorgehen ist mit den Zielen des BUND Berlin nicht vereinbar.

In vielen Städten, die die Olympischen Spiele ausgerichtet haben, sind die versprochenen langfristigen wirtschaftlichen Vorteile nicht eingetreten. Stattdessen hinterlassen diese Veranstaltungen oft finanzielle Belastungen, ungenutzte Sportstätten und Umweltschäden.
 

 

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