BUND Landesverband Berlin
Mitglied werden Jetzt spenden
BUND Landesverband Berlin

Online-Beteiligung zum Berliner Lärmaktionsplan – BUND bittet um Teilnahme

03. Juli 2023 | Autoverkehr, Verkehr, Gesundheit

Tempo 30 nachts an Hauptstraßen ist großer Beitrag zum Gesundheitsschutz

Foto: 7C0 (CC BY 2.0)

  • Online-Beteiligung zu verhaltensbedingtem Verkehrslärm und ruhigen Orten
  • Fahrzeuglärm muss gesetzlich verbindlich begrenzt werden
  • Tempo 30 nachts darf nicht politisch ausgebremst werden

Berlin, 02.07.2023: Noch bis zum 9. August können sich Berlinerinnen und Berliner online am Lärmaktionsplan 2024-2029 beteiligen, der im Juli 2024 in Kraft treten soll. Die Senatsverwaltung für Verkehr, Klimaschutz und Umwelt lädt ein zur Fortschreibung der Lärmaktionsplanung, um sich online mit Kommentaren und Hinweisen in den kommenden sechs Wochen einzubringen. Gefragt wird zu lärmarmen städtischen Ruhe- und Erholungsräumen und störenden Lärmereignissen durch auffälliges Verkehrsverhalten, die in die vorliegenden Karten eingetragen werden können. Außerdem gibt es in der Projektübersicht weitere Informationen zum Arbeitsstand rund um das wichtige Tempo-30-Konzept nachts für Berlin. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Berlin wäre dankbar, wenn sich möglichst viele Menschen beteiligen. Das ist möglich auf der Internetseite mein.berlin.de/projekte/larmaktionsplan-2024-2029/

„Rechtssicheren Lärmschutz gibt es in bisher leider in keinem Land der EU, aber in der Schweiz“, sagt Martin Schlegel, Fachreferent für Mobilität und Umweltpolitik des BUND Berlin. „Bisher gibt es leider eine viel zu laute Lärmlobby bei Auto- und Motorradfahrern mit der Industrie. Dabei ist vor allem das Motorrad Freizeitlärm, denn die viel zitierte Krankenschwester fährt eher mit dem Rad oder dem ÖV zur Arbeit. Freizeitlärm kann aber durchaus reglementiert werden, wie man bei Musikgroßveranstaltungen oder Diskos sieht.“

„Das Land Baden-Württemberg hat einen Bundesratsantrag eingebracht, um gezielter und rechtssicher gegen Motorradlärm vorgehen zu können. Der BUND fordert den Berliner Senat auf, sich für die lärmgeplagten Berlinerinnen und Berliner auch daran zu beteiligen, bzw. dies im neuen Lärmaktionsplan zu verankern. Viel zu laute Motorräder und SUV gehören aus dem Verkehr gezogen und für die Landeskasse versteigert“, so Schlegel weiter.

Leider hat Verkehrs- und Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) bereits eine gewisse Skepsis erkennen lassen, Tempo 30 nachts auf Hauptstraßen, wie im Entwurf des Plans vorgesehen, in deutlich größerem Umfang als bisher in Berlin auszurollen. Derzeit gilt das nur auf rund einem Viertel des 1550 Kilometer langen Hauptstraßennetz Berlins. „Vor allem nachts brauchen Menschen Erholung, Lärm ist für viele Herz-Kreislauferkrankungen verantwortlich. Daher darf die Spitze der Verkehrs- und Umweltverwaltung nicht politische Ziele über den Gesundheitsschutz stellen“, sagt Martin Schlegel.

Weitere Hintergrundinformationen erhalten Sie in unserem aktuellen Beitrag zum Lärmaktionsplan im Blog Umweltzone Berlin sowie auf unserer Themenseite:

umweltzoneberlin.de/2023/05/31/laermblitzer-soll-daten-fuer-laermaktionsplan-liefern/
www.bund-berlin.de/themen/mobilitaet/autoverkehr/autolaerm/

 
Kontakt:
Martin Schlegel, BUND-Fachreferent Mobilität, Tel. 030-78 79 00 17, E-Mail: schlegel(at)bund-berlin.de

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb