Info 12 / Berlin, 26. April 2016: Die Berliner Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Natur-schutz Deutschland, Naturschutzbund Landesverband Berlin, Grüne Liga Berlin, Naturschutzzentrum Ökowerk, NaturFreunde Berlin sowie der Landesverband der Gartenfreunde Berlin fordern Senatsverwaltung und Bezirke in einem Positionspapier auf, wertvolle grüne Freiflächen in Berlin dauerhaft zu sichern und von Bebauung frei zu halten.
Zu diesen Flächen gehören unter anderem die Gewässerufer, die Friedhöfe, die Kleingärten und die Grünanlagen. Diese grünen Freiflächen sind unabdingbar für die Erholung, die Entlastung des Stadtklimas und für den Natur- und Artenschutz und müssen des-halb vor einer Veräußerung und Bebauung geschützt werden.
„Der Flächenfraß für Bauprojekte nagt zunehmend an der Sub-stanz der ganzen Stadt. Berlin muss aufhören, ausschließlich über Neubauten zu reden. Stattdessen muss die Stadt anfangen, sich auch damit auseinander zu setzen, welche Flächen benötigt wer-den, um die Lebensqualität zu sichern. Von den grünen Freiflächen profitieren alle. Wir brauchen den Dialog mit der Stadtgesell-schaft darüber, wie wir diese erhalten können“ fordert Dr. Andreas Faensen-Thiebes vom BUND.
Dazu Uwe Hiksch, NaturFreunde Berlin: „Eine wachsende Stadt die ihre wertvollen Grünflächen nicht schützt, verliert Lebensqualität und zerstört das Stadtklima. Die Berliner Wälder, Parks und Grünflächen bieten den Menschen Erholung und Möglichkeiten einer naturnahen Freizeitgestaltung. Damit tragen sie unmittelbar zur Gesundheit der Menschen bei.“
Aus Sicht der Verbände haben die bisherigen Instrumente versagt. Schon seit Jahren anhängige Schutzgebietsausweisungen unterbleiben. Flächennutzungsplan und Landschaftsprogramm können die grünen Freiflächen nicht wirksam sichern. Daher fordern die Verbände den Dialog mit der Stadtgesellschaft darüber ein, welche Flächen erhalten werden.
„Eine nachhaltige, planvolle Stadtentwicklung zeichnet sich durch flächensparendes Bauen mit gleichzeitiger Sicherung der Grün- und Freiflächen aus. Für die Artenvielfalt der Stadt und die Erholung und Gesundheit der Berliner müssen Grünflächen erhalten bleiben“ argumentiert Ulrike Kielhorn vom NABU Berlin.
„Der Widerstand vieler Ortens gegen Bauvorhaben liegt auch daran, dass die Menschen nicht wissen, wann und wo Schluss ist mit Bauen“, drängt Günter Landgraf auf ehrlichen Dialog zwischen Politik und Bürgern. “Es fehlt jede Perspektive. Die Menschen sind nicht gegen Veränderung, sie wollen nur nicht weiterhin im Ungewissen gelassen werden.“
Die Verbände haben einen gemeinsamen Aufruf verfasst,
lesen Sie unter: www.berlin-immergruen.de
Aufruf (8 Seiten)
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