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Zero Waste ganz praktisch: im BUND-Repair Café

23. November 2017 | Abfall, Ressourcen & Technik, Nachhaltigkeit

2.300 kg vor dem Schrott gerettet - und viel dabei gelernt

Info 29 / 23. November 2017: Mit seinem Repair Café in der Schöneberger Crellestraße zeigt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin), wie einfach jede*r durch Reparatur Ressourcen und Klima schonen kann. Seit Juni 2014 konnten über 660 Geräte und Gegenstände vor dem Wurf in Tonne oder Container bewahrt werden. Gemeinsam konnten Besucher und Reparateure bereits etwa 2300 Kilogramm Abfall vermeiden. Und viel wichtiger noch: Die fast 1.000 Gäste des Repair Café gehen mit der Erkenntnis nach Hause, dass Reparieren sich lohnt – für die Umwelt und ihren Geldbeutel.

„Mit unserem Repair Café zeigen wir seit Jahren, wie Abfallvermeidung konkret aussehen kann“, freut sich BUND-Projektkoordinator Daniel Affelt, „viele andere Projekte in der Stadt zum Reparieren, Leihen oder Tauschen sind ähnlich erfolgreich – und es werden immer mehr!“ Alle Initiativen sind auf der BUND-ReMap zu finden: www.remap-berlin.de

Dennoch müssen Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft die Anstrengungen zur Abfallvermeidung noch deutlich verstärken. Denn die Berliner Landesregierung hat für Berlin das Leitbild „Zero Waste“ ausgerufen und sich eine drastische Reduzierung der Restmüllmengen zum Ziel gesetzt. Es gilt daher, die Berliner*innen deutlich stärker auf unnötige Abfallberge und umweltfreundliche Alternativen zum Wegwerfen aufmerksam zu machen.
„Um Reichweite und Wirkungskraft des bürgerlichen Engagements zur Abfallreduzierung wesentlich zu verstärken, müssen Zero Waste-Initiativen wie Repair Cafés oder Tauschmärkte dauerhaft und nachhaltig und gefördert werden“, fordert BUND-Abfallreferent Tobias Quast, „ebenso müssen Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit zu Mülltrennung und -vermeidung deutlich intensiviert werden.“ Ziel muss dabei unter anderem sein, das Bewusstsein für Reparatur, Wiederverwendung, gemeinsame Nutzung sowie für Qualität und Langlebigkeit von Produkten zu schärfen.

Schon jetzt können die Berliner*innen all dies im BUND-Repair Café Schöneberg einmal im Monat hautnah erleben. Hier können sie ihre defekten Geräte oder Gegenstände kostenlos und unter der Anleitung von Experten wieder funktionsfähig machen. Anlässlich des Treffens zur diesjährigen Woche der Abfallvermeidung vom 18. bis 26. November 2017 wurden alle erfolgreich reparierten Dinge gewogen und ein Feedback von deren Besitzern eingeholt. Oft bewahrt schon ein kleiner Funktionstest Geräte vor der Tonne: „Ohne das Repair Café hätte ich die gute Bohrmaschine weggeworfen, obwohl sie gar nicht wirklich kaputt war“, freute sich eine Besucherin über die „Reparatur“ quasi durch Handauflegen.

Die Palette mitgebrachter, getesteter und reparierter Gegenstände reicht vom Rührgerät über den Laptop bis hin zum Holzspielzeug und Textilien. Behoben werden können alle kleinen Defekte mit zum Teil großer Wirkung, die ohne den Einsatz teurer Ersatzteile und größeren Aufwand repariert werden können. Das verlängert nicht nur die Lebensdauer liebgewonnener Geräte, sondern erspart auch unnötige Neukäufe.

Der BUND ist kompetenter Partner beim Thema „Zero Waste“ und erweitert sein Angebot sukzessive. So eröffnet der BUND in Kürze im Rahmen des Projekts „MEKKI Steglitz“ ein weiteres Repair sowie ein Näh-Café. Dafür werden noch Reparateure und Helfer gesucht. Interessierte wenden sich bitte an mekki@bund-berlin.de.
Im Rahmen des Projekts „Reparakultur“ geht der BUND gemeinsam mit seinen Partnern der Frage nach, was Menschen zum Reparieren bringt und wie ihre Erfahrungen und Kenntnisse aus dem Repair Café ihr Bewusstsein und Verhalten verändern. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.reparakultur.wordpress.com.

Die ReMap ist Teil des BUND-Projekts „Berliner Abfallcheck / Haushaltsnahe Abfallberatung“, das von der Stiftung Naturschutz Berlin aus Mitteln der Trenntstadt Berlin gefördert wird.

Das Projekt „MEKKI Steglitz“ („Mehr Klimaschutz im Kiez Steglitz“) wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

„Reparakultur“ ist ein Verbundprojekt gemeinsam mit den Partnern Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin (ZTG), dem Institut für Sozialinnovation e.V. (ISInova) sowie dem Verbund Offener Werkstätten e.V. (VOW). Es wird im Rahmen des Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Für Rückfragen:

Tobias Quast, BUND-Referent für Abfall- und Ressourcenpolitik
fon: (030) 78 79 00-55

 

 

 

 

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