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BUND-Hintergrundinfo: Analyse des BUND Berlin zu den aktuell diskutierten Neubauzielen für Berlin (November 2021)
von Tilmann Heuser
Strittiges Thema in de Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und Linken ist die Frage, wieviel Wohnungsneubau in den kommenden Jahren notwendig ist und ob dafür neue Bauflächen zu Lasten grüner Freiräume wie Tempelhofer Feld oder Elisabethaue auszuweisen sind.
In den Sondierungsgesprächen und im Koalitionsvertrag haben sich die Parteien auf das Ziel verständigt, dass in Berlin bis 2030 jährlich 20.000 Wohnungen neu gebaut werden sollen, um den akuten Wohnungsmangel zu beheben und ausreichend Wohnraum für den bis Ende des Jahrzehnts erwarteten Bevölkerungszuwachs zur Verfügung zu stellen. Diesem Neubauziel stehen die jüngst veröffentlichten Zahlen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung entgegen. Diese rechnet auf Basis des Stadtentwicklungsplans Wohnen und der jüngst aktualisierten Bevölkerungsprognose ab dem Jahr 2022 „lediglich“ mit einem Neubaubedarf von 121.000 Wohnungen bis 2030 – damit knapp 60.000 weniger als derzeit diskutiert werden.
Den Neubauzielen liegen unterschiedliche Annahmen, Berechnungslogiken, Prognosen und Zeiträume zu Grunde, diese sind de facto jedoch nur Insidern bekannt. Als Grundlage für eine zielorientierte Diskussion wollen wir daher mit unserer Analyse klären:
- Auf welchen Annahmen basiert der im StEP Wohnen 2030 für den Zeitraum 2017 bis 2030 ermittelte Neubaubedarf in Höhe von 194.000 Wohnungen?
- Wieviele der nach StEP Wohnen geplanten Wohnungen wurden bis Ende 2020 gebaut, wieviele sind – auch auf Grundlager aktueller Bevölkerungsprognosen – noch zu bauen?
- Auf welchen Annahmen basiert das diskutierte Neubauziel von jährlich 20.000 Wohnungen bis zum Jahr 2030?
- Wie fließt die sich im Zuge des demographischen Wandels verändernde Haushaltsstruktur (Personen pro Haushalt) in die Bedarfsberechnungen mit ein?
- Welche Wohnbaupotenziale weist Berlin auf, auf denen die Neubauziele möglichst im Sinne einer ökologischen und klimagerechten Stadtentwicklung genutzt werden können?
Die BUND-Analyse mit den sich daran anschließenden Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Wohnbaupolitik finden Sie auch unter www.bund-berlin.de/neubau