Der Tourismus boomt in Berlin, Hotels sprießen wie Pilze aus dem Boden. Aber wie sieht es mit Unterkünften für Wildbienen aus? Für diese Besuchergruppe ist die Hauptstadt noch nicht gut gerüstet, denn Trockenwiesen, Totholzhaufen, Baumstümpfe und Beerengebüsch sind rar. Dabei braucht man noch nicht einmal einen eigenen Garten, um ein Insektenhotel zu errichten, auch ein Balkon kommt als Baustandort infrage. Massentourismus droht kaum, handelt es sich bei den Wildbienen überwiegend um Einzelgänger, sogenannte solitär lebende Bienen. Im Gegensatz zu den staatenbildenden Bienen und Wespen ist ihr Stachel zu schwach, um die menschliche Haut zu durchdringen.
Aber Vorsicht: Erwarten Sie von den Hotelgästen keine frühzeitige Abreise. Bei Wildbienen handelt es sich um Dauergäste, die zudem schnell beginnen, den ihnen zur Verfügung gestellten Wohnraum nach eigenen Vorstellungen umzugestalten. Eine Nisthilfe, so der Fachbegriff für das Insektenhotel, besteht aus gut getrocknetem, unbehandeltem Holz mit Löchern beziehungsweise Hohlräumen mit einem Durchmesser von zwei bis neun Millimeter. Der Standort sollte trocken und möglichst sonnig sein.
Ausreichend Hotelbetten machen ein Reiseziel allein noch nicht interessant. Gartenbesitzer schaffen Attraktionen, indem sie pflanzen, was Wildbienen, Hummeln und Honigbienen gern haben: Zum Beispiel Obstbäume, Weiden, Kastanien, Wilden Wein, Schlehe, Weißdorn, Beerensträucher, Efeu, Schneeglöckchen, Krokus, Bärlauch, Vergissmeinnicht, Kräuter und Blumen.
Detaillierte Bauanleitungen mit Tierporträts und Gartentipps finden sich in Wolf Richard Günzels Buch „Das Insektenhotel“, zu bestellen im BUNDladen. Dort gibt es auch einzelne Nistblöcke aus Ton mit verschieden großen Bohrungen und sogar ein fertiges Insektenhaus.
Nistblöcke und Literatur zu Insekten als nützliche Gartenhelfer finden Sie im BUNDladen.