Blumenerde ist das neue Klopapier, hieß es in den ersten schönen Frühlingstagen des Corona-Jahres 2020, als sich lange Schlangen vor den Baumärkten bildeten. Sind Sie damals leer ausgegangen? Dann haben Sie damit der Umwelt möglicherweise einen Gefallen getan, schließlich enthalten die meisten Blumenerden im konventionellen Handel immer noch Torf. Der Torfabbau ist höchst problematisch, da er artenreiche Moore zerstört und das im Moor gespeicherte CO2 freisetzt. Dabei bringt die torfhaltige Erde den Gärtner*innen noch nicht einmal handfeste Vorteile, weil sie keine Nährstoffe enthält, dafür den Boden aber versauert. Sie dominiert nur deshalb den Handel, weil sie so billig zu gewinnen ist.
Die Alternative zur torfhaltigen Erde sind Komposterde, Holzfasern und Rindenmulch. Eine Auswahl torffreier Erden finden Sie unter www.BUND.net/torffrei
Sollte nun auch die torffreie Erde zum Hamsterprodukt geworden sein, so bietet eine Wurmkiste die Möglichkeit, den Einsatz der Blumenerde zu reduzieren. Um Würmer die Umwandlung von Küchenabfällen zu Humus übernehmen zu lassen, braucht es nicht mehr als eine Kiste mit Luft- und Entwässerungslöchern und natürlich Würmer, die dann mit Obst- und Gemüseabfällen gefüttert werden. Etwas Geduld ist allerdings auch nötig, denn der Prozess der Humusbildung dauert einige Wochen. Aber Vorsicht beim mittels Wurmkiste selbst generierten Humus: Sein Anteil in der Blumenerde sollte nicht mehr als 50 Prozent betragen.
Tipps und Tricks zum Umgang mit der Wurmkiste im Zero-Waste-Blog des BUND
Dieser Ökotipp erschien in der BUNDzeit 2020/2.