BUND Landesverband Berlin
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Klimaschutz im Gesundheitswesen

Berlin- und bundesweit existiert im Gesundheitswesen mit seinen Krankenhäusern, Kliniken und Pflegeeinrichtungen ein sehr energieintensiver Bereich. Dieser bietet sich zum einen für Energiesparmaßenanhmen im Gebäudebereich an. Hat aber auch im laufenden Betreib großes Potenzial ifür Klimaschutzmaßnahmen. Der BUND Berlin bemüht sich speziell um den Klinikbereich und kann hier mit seinen Projekten bereits auf außerordentliche Erfolge zum Klimaschutz verweisen. Von der Berliner Politik forderen wir die finnazielle Unterstützung, damit die Einrichtungen bis 2030 klimaneutral werden können.

Klimawandel, Klimaschutz, Klimafolgenanpassung - Begrifflichkeiten, die uns in letzter Zeit immer häufiger über den Weg laufen. In ihrer Bedeutung sind sie für uns aber mitunter so umfassend, dass es schwierig ist, das ganze Spektrum an Zusammenhängen und Auswirkungen zu überblicken. Dass es aber auch konkreter geht, beweist der BUND Berlin bei seinen Aktivitäten zum Klimaschutz im Gesundheitswesen: Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und andere Einrichtungen in diesem Sektor sind in der ganzen Bundesrepuplik, ja eigentlich weltweit in jedem Land, vorhanden und zeichnen sich aufgrund der Anforderungen an ihre Betriebsanlagen durch entsprechende Energieverbräuche aus. Hierbei anzusetzen und ein Umdenken bei den Betreibern dieser "Gesundheits-Infrastruktur" herbeizuführen, ist der Ansatz der BUND-Projekte. Es zeigt sich dabei immer wieder, dass mit Engagement und oftmals vielen einfachen Maßnahmen, auch kurzfristig schnelle Erfolge bei der Energieeinsparung realisiert werden können. Und was vordergründig gut für Umwelt und Klima ist, rechnet sich am Ende sogar auch ökonomisch für die Betreiber der Einrichtungen. Insgesamt also oft eine klassische Win-Win-Situation.

Um die Kliniken und Pflegeeinrichtungen von Gas, Kohle und Öl bis 2030 unabhängig zu machen und damit dazu beizutragen, die Klimaschutzziele zu erreichen, ist die Entwicklung und Umsetzung integrierter Konzepte (Sanierung Gebäude, Einsatz erneuerbarer Energien, Mobilitäts- und Ressourcenmanagement, ökologische Ernährung etc.) durch entsprechende Finanzmittel des Landes Berlin zu unterstützen.

Einen Ansatz dazu bietet das Landesprogramm „Green Hospital“, das dazu beitragen soll, die Krankenhausinfrastruktur klimafreundlich zu entwickeln. Nun kommt es auf die finanzielle Ausgestaltung und Umsetzung an.

Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen unsere bundesweiten Projekte mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Oft waren gerade Berliner Einrichtungen mit hohem Engagement dabei.

BUND-Gütesiegel "Energie sparendes Krankenhaus"

Seit 2001 vergibt der BUND Berlin das Gütesiegel "Energie sparendes Krankenhaus". Ausgezeichnet werden damit deutschlandweit Krankenhäuser, die sich in besonderer Weise bei den Themen Energiesparen und Energieeffizienz in ihrem Hause und damit letztlich bei der Einsparung von klimaschädlichem CO2 hervortun. Der BUND setzt dabei in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Krankenhaus auf intelligente Lösungen zur Reduzierung des Energiebedarfs, effiziente Energieumwandlungen sowie die verstärkte Berücksichtigung erneuerbarer Energien.

Wir unterstützen Krankenhausleitungen, das technische Personal und beteiligte Contractoren, um die geplanten Energieeinsparungen - und damit Kostensparpotenziale für das Krankenhaus - zu realisieren.

Das BUND-Gütesiegel "Energie sparendes Krankenhaus" bietet zudem eine öffentlichkeitsrelevante Plattform, mit der ausgezeichnete Krankenhäuser für sich, für die umgesetzten Maßnahmen und letztlich für das gesellschaftlich relevante Thema Klimaschutz positiv werben können. Mit seinen verschiedenen Netzwerk-Aktivitäten versucht der BUND Berlin darüber hinaus, die öffentliche Wahrnehmung in diesem Spezialgebiet "Klimaschutz im Krankenhaus" weiter zu stärken.

Insgesamt hat der BUND Berlin bundesweit rund 50 Krankenhäuser mit dem BUND-Gütesiegel auszeichnen können. 20 Krankenhäuser davon haben nach fünf Jahren weitere Energieeinsparungen nachweisen können, so dass sie zum zweiten Mal ausgezeichnet wurden. Sieben Krankenhäuser haben gar eine dritte Auszeichnung erhalten, weil sie über den Zeitraum von zehn Jahren kontinuierlich Energie eingespart haben.

Aktuell sind wir dabei, den Bereich neu aufzustellen und führen keine Gütesiegelverleihungen durch.

Detailierte Informationen zum Projekt unter:
www.energiesparendes-krankenhaus.de

Krankenhäuser gegen globale Erwärmung: Projekt KLIK green

Der Bund setzt mit dem Projekt KLIK green einen weiteren Grundstein für einen CO2 – armen  Klinikbetrieb. Ausgewählte Angestellte im Krankenhaus lernen durch Schulungen und Workshops, wie gering-investive Maßnahmen viel bewirken. KLIK green zielt auf langfriste Entwicklungen ab, die eine grüne Novelle in der Gesundheitsbranche auslösen. Insgesamt 250 Krankenhäuser und Reha-Kliniken profitieren davon: Innerhalb von drei Jahren sparten im Vorgängerprojekt KLIK fünfzig Einrichtungen  neun Millionen Euro und vermieden 100.000 Tonnen CO2.

Die Klimamanager*innen beginnen nicht bei null. Im Vorgängerprojekt entstanden bereits viele innovative Ideen. Die teilnehmenden Häuser reduzierten zum Beispiel die Betriebszeiten der Lüftung in OP-Räumen, indem sie Präsenzmelder installierten. Sie aktivierten den Nachtmodus der Beleuchtung in Treppenhäusern und im Eingangsbereich. Zudem sparten die Einrichtungen Heizenergie, etwa durch die Regulierung der Raumtemperatur. Gering-investive Maßnahmen erreichten imposante Effekte. Doch um eine Gesamtdynamik anzustoßen, braucht es mehr.

KLIK green baut auf diesen Erkenntnissen auf. Die Klimamanager*innen realisieren nun konkret vereinbarte Ziele, schaffen interne Netzwerke und bringen kluge Ideen ins Gespräch: Krankenhäuser sollen auch voneinander lernen. Energie bleibt ein thematischer Schwerpunkt, doch das Spektrum erweitert sich um zusätzliche Verbrauchsquellen. Insbesondere Lebensmittelabfälle und Einwegverpackungen, in den hygienisch hochsensiblen Einrichtungen eine enorme Herausforderung, kommen auf die Agenda.

Krankenhäuser stehen als Dienstleistungsunternehmen mit zunehmendem Hotelcharakter unter hohem wirtschaftlichem Druck. KLIK green hebt den Kontrast zwischen Ökologie und Wirtschaft auf und zeigt, dass Klimaschutz im Krankenhaus Türen öffnet. Das Projekt emanzipiert die teilnehmenden Häuser, nicht nur Geldbeutel und Ressourcen zu schonen, sondern selbst Klimaforderungen zu stellen.

Am 30. April 2022 endete das "Projekt KLIK green – Krankenhaus trifft Klimaschutz" mit über 1.600 Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz sowie mit einem Netzwerk aus 250 beteiligten Kliniken. In Klimaschutzpraxis für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen fassen wir einige zentrale Ergebnisse und Daten nach drei Jahren Projektlaufzeit zusammen.

Ein Nachfolgeprojekt ist in der Beantragung.

 www.KLIK-Krankenhaus.de.

Health Care Without Harm

Der BUND hat sich mit seinen Projekten „Energie sparendes Krankenhaus“ und „KLIK green“ schon lange mit dem Gesundheitswesen beschäftigt. Als Mitglied der europaweiten Allianz Health Care Without Harm konnte er unter anderem die Vivantes-Kliniken dazu motivieren, über den Klimaschutz hinaus Umweltaspekte stärker zu berücksichtigen. In Zusammenarbeit hat der BUND dazu beigetragen, dass das Landesprogramm „Green Hospital“ in die Koalitionsvereinbarungen aufgenommen wurde. Das Programm soll die klimaschonende Entwicklung der Krankenhausinfrastruktur finanziell unterstützen.

Weitere Infos hierzu: www.noharm-europe.org 

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