BUND Landesverband Berlin

Klimaschutz im Gesundheitswesen

Berlin- und bundesweit existiert im Gesundheitswesen mit einer Vielzahl an Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen etc. eine Gebäudeinfrastruktur, die sich in besonderen Maße für Energiesparmaßnahmen und damit für Klimaschutz anbieten. Der BUND Berlin kümmert sich speziell um diese Gebäude und kann hier mit seinen Projekten bereits auf außerordentliche Erfolge zum Klimaschutz verweisen.

Klimawandel, Klimaschutz, Klimafolgenanpassung - Begrifflichkeiten, die uns in letzter Zeit immer häufiger über den Weg laufen. In ihrer Bedeutung sind sie für uns aber mitunter so umfassend, dass es schwierig ist, das ganze Spektrum an Zusammenhängen und Auswirkungen zu überblicken. Dass es aber auch konkreter geht, beweist der BUND Berlin bei seinen Aktivitäten zum Klimaschutz im Gesundheitswesen: Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und andere Gebäudekomplexe in diesem Sektor sind in der ganzen Bundesrepuplik, ja eigentlich weltweit in jedem Land, vorhanden und zeichnen sich aufgrund der Anforderungen an ihre Betriebsanlagen durch entsprechende Energieverbräuche aus. Hierbei anzusetzen und ein Umdenken bei den Betreibern dieser "Gesundheitsgebäude-Infrastruktur" herbeizuführen, ist der Ansatz der BUND-Projekte. Es zeigt sich dabei immer wieder, dass mit etwas gutem Willen und oftmals vielen einfachen Maßnahmen, auch kurzfristig schnelle Erfolge bei der Energieeinsparung an vielen Gebäuden realisiert werden können. Und was vordergründig gut für Umwelt und Klima ist, rechnet sich am Ende sogar auch ökonomisch für die Betreiber der Gebäude. Insgesamt also eine klassische Win-Win-Situation.

BUND-Gütesiegel "Energie sparendes Krankenhaus"

Seit 2001 vergibt der BUND Berlin das Gütesiegel "Energie sparendes Krankenhaus". Ausgezeichnet werden damit deutschlandweit Krankenhäuser, die sich in besonderer Weise bei den Themen Energiesparen und Energieeffizienz in ihrem Hause und damit letztlich bei der Einsparung von klimaschädlichem CO2 hervortun. Der BUND setzt dabei in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Krankenhaus auf intelligente Lösungen zur Reduzierung des Energiebedarfs, effiziente Energieumwandlungen sowie die verstärkte Berücksichtigung erneuerbarer Energien.

Wir unterstützen Krankenhausleitungen, das technische Personal und beteiligte Contractoren, um die geplanten Energieeinsparungen - und damit Kostensparpotenziale für das Krankenhaus - zu realisieren.

Das BUND-Gütesiegel "Energie sparendes Krankenhaus" bietet zudem eine öffentlichkeitsrelevante Plattform, mit der ausgezeichnete Krankenhäuser für sich, für die umgesetzten Maßnahmen und letztlich für das gesellschaftlich relevante Thema Klimaschutz positiv werben können. Mit seinen verschiedenen Netzwerk-Aktivitäten versucht der BUND Berlin darüber hinaus, die öffentliche Wahrnehmung in diesem Spezialgebiet "Klimaschutz im Krankenhaus" weiter zu stärken.

Interessierte Krankenhäuser können sich beim BUND Berlin um das BUND-Gütesiegel "Energie sparendes Krankenhaus" bewerben, müssen dafür aber nachweisen, dass sie für den Erhalt des Gütesiegels qualifiziert sind. Der BUND Berlin hat dafür vier wesentliche Kriterien entwickelt, die die Krankenhäuser hierbei erfüllen müssen.

Insgesamt (Stand: Dezember 2017) hat der BUND Berlin bundesweit bereits 46 Krankenhäuser mit dem BUND-Gütesiegel auszeichnen können. 20 Krankenhäuser davon haben nach fünf Jahren weitere Energieeinsparungen nachweisen können, so dass sie zum zweiten Mal ausgezeichnet wurden. Sieben Krankenhäuser haben gar eine dritte Auszeichnung erhalten, weil sie über den Zeitraum von zehn Jahren kontinuierlich Energie eingespart haben.

Detailierte Informationen zum Projekt unter:
www.energiesparendes-krankenhaus.de

Krankenhäuser gegen globale Erwärmung: Projekt KLIK green

Der Bund setzt mit dem Projekt KLIK green einen weiteren Grundstein für einen CO2 – armen  Klinikbetrieb. Ausgewählte Angestellte im Krankenhaus lernen durch Schulungen und Workshops, wie gering-investive Maßnahmen viel bewirken. KLIK green zielt auf langfriste Entwicklungen ab, die eine grüne Novelle in der Gesundheitsbranche auslösen. Insgesamt 250 Krankenhäuser und Reha-Kliniken profitieren davon: Innerhalb von drei Jahren sparten im Vorgängerprojekt KLIK fünfzig Einrichtungen  neun Millionen Euro und vermieden 100.000 Tonnen CO2.

Die Klimamanager*innen beginnen nicht bei null. Im Vorgängerprojekt entstanden bereits viele innovative Ideen. Die teilnehmenden Häuser reduzierten zum Beispiel die Betriebszeiten der Lüftung in OP-Räumen, indem sie Präsenzmelder installierten. Sie aktivierten den Nachtmodus der Beleuchtung in Treppenhäusern und im Eingangsbereich. Zudem sparten die Einrichtungen Heizenergie, etwa durch die Regulierung der Raumtemperatur. Gering-investive Maßnahmen erreichten imposante Effekte. Doch um eine Gesamtdynamik anzustoßen, braucht es mehr.

KLIK green baut auf diesen Erkenntnissen auf. Die Klimamanager*innen realisieren nun konkret vereinbarte Ziele, schaffen interne Netzwerke und bringen kluge Ideen ins Gespräch: Krankenhäuser sollen auch voneinander lernen. Energie bleibt ein thematischer Schwerpunkt, doch das Spektrum erweitert sich um zusätzliche Verbrauchsquellen. Insbesondere Lebensmittelabfälle und Einwegverpackungen, in den hygienisch hochsensiblen Einrichtungen eine enorme Herausforderung, kommen auf die Agenda.

Krankenhäuser stehen als Dienstleistungsunternehmen mit zunehmendem Hotelcharakter unter hohem wirtschaftlichem Druck. KLIK green hebt den Kontrast zwischen Ökologie und Wirtschaft auf und zeigt, dass Klimaschutz im Krankenhaus Türen öffnet. Das Projekt emanzipiert die teilnehmenden Häuser, nicht nur Geldbeutel und Ressourcen zu schonen, sondern selbst Klimaforderungen zu stellen.

Die Registrierung zur Teilnahme an KLIK green hat im  Mai 2019 begonnen und erfolgt über die Internetseite www.KLIK-Krankenhaus.de.

Health Care Without Harm

Der BUND beschäftigt sich mit seinen Projekten „Energie sparendes Krankenhaus“ und „KLIK green“ schon lange mit dem Gesundheitswesen. Als Mitglied der europaweiten Allianz Health Care Without Harm konnte er unter anderem die Vivantes-Kliniken dazu motivieren, über den Klimaschutz hinaus Umweltaspekte stärker zu berücksichtigen. 

Weitere Infos hierzu: www.noharm-europe.org 

Unsere Ansprechpartnerin

Annegret Dickhoff

Projektleiterin Klimaschutz im Gesundheitswesen
E-Mail schreiben Tel.: +49 30 787900-21

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