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Ökotipp: Nachhaltige Geldanlagen

17. Februar 2024 | BUNDzeit-Artikel, Nachhaltigkeit

Was bedeutet nachhaltig im Zusammenhang mit Geldanlagen? Glaubt man den bunten Prospekten der Finanzindustrie, dann ist so gut wie alles, was Gewinn abwirft, nachhaltig. Ganz so einfach ist es leider nicht. Wer es ernst meint, beachtet selbstverständlich eine Reihe von ökologischen, ethischen und sozialen Standards. Da es aber weder eine allgemein anerkannte Definition von Nachhaltigkeitskriterien bei Geldanlagen noch verlässliche Qualitätssiegel gibt, müssen Sie als Anleger*in selbst einige Entscheidungen treffen. Keine Schäden anzurichten, ist die minimale Erwartung, im besten Fall bewirkt das eingesetzte Geld etwas Gutes.

Zunächst geht es um die Ausschlusskriterien: Legen Sie fest, wofür Ihr Geld auf keinen Fall arbeiten soll. Wenn Sie mit einem Anlageprodukt einer Bank oder Versicherung liebäugeln, sollten Sie versuchen herausfinden, ob deren Richtlinien Investments in bestimmte Geschäftsfelder verbieten und zu welchen Unternehmen die Bank oder Versicherung Geschäftsbeziehungen pflegt. Der FairFinanceGuide hat einige bekannte Institute und Versicherungen dahingehend bewertet.
www.fairfinanceguide.de

Beim Aktienkauf ist die Datenbank von Faire Fonds aufschlussreich. Sie listet mehrere hundert börsennotierte Unternehmen auf, die in problematischen Geschäftsfeldern tätig sind und/oder wegen Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen in der Kritik stehen. Icons in der Liste zeigen an, ob die Unternehmen in Öl-, Gas- und Kohleförderung, Naturzerstörung, Rüstung, Lebensmittelspekulation und so weiter investieren.
www.faire-fonds.info

Eine Positivliste führt die Verbraucherzentrale. Sie porträtiert 14 Banken mit Nachhaltigkeitskriterien und nennt deren jeweilige Ausschlusskriterien und Schwerpunkte bei der Kreditvergabe. Die Übersicht zeigt auch, ob diese Banken Girokonten, Kreditkarten und Geldanlagen anbieten.
www.geld-bewegt.de/nachhaltige-bank

Für alle, die genau wissen wollen, wie Investor*innen die Welt verbessern können, hat die Universität Zürich einen „Investor‘s Guide to Impact“ veröffentlicht (englisch).

www.kurzelinks.de/investors-guide

Dieser Artikel erschien in der BUNDzeit 2024-1. Mehr zum Schwerpunktthema Nachhaltigkeit:

Der positive Kipppunkt: Was das Jahr 2024 bringen muss
Gutes Geld, schlechtes Geld: Wie sinnvoll die öffentlichen Ausgaben in Berlin und Brandenburg sind
„Die neuen Klagemöglichkeiten werden Umweltverbände schlagkräftiger machen“: Interview mit Rechtsanwalt Remo Klinger
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