Der BUND trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Harald Kächele, der am vergangenen Wochenende im Alter von 61 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Über zehn Jahre (1995-2007) prägte er ganz aktiv als Landesvorsitzender den BUND Berlin. Harald Kächele engagierte sich ehrenamtlich auch in verschiedenen Beiräten und weiteren Umweltorganisationen. Mehr als zwei Jahrzehnte lang war er Bundesvorsitzender der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Als Professor für Umweltökonomie lehrte und forschte er an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde sowie am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg.
"Wir haben mit Harald Kächele einen großen Welt- und Menschenfreund und einen engagierten Mitstreiter für den Umweltschutz verloren. Einen Menschen, der sich mit viel Energie für eine nachhaltige Entwicklung in Berlin und ganz Deutschland eingesetzt hat.
Wenn wir uns an ihn erinnern, dann denken wir an seine unbeschwerte Art, mit einem Lächeln auch noch dann ruhig zu bleiben, wenn alle anderen schon nervös waren, seine unglaubliche Fähigkeit, scheinbar unvorbereitet aus dem Stegreif humorvolle Reden zu halten und seine souveräne, optimistische Gelassenheit. So werden wir Harald als humorvollen, tatkräftigen, inspirierenden und überaus klugen Menschen in Erinnerung behalten", so Julia Epp, Landesvorsitzende de BUND Berlin.
Harald Kächele wurde am 19. August 1962 in Tailfingen geboren. Schon früh engagierte er sich für die Umwelt. Nach dem Abschluss seines Studiums zum Agraringenieur leistete er seinen Zivildienst beim BUND Landesverband Niedersachsen und erarbeitete dort bis hin zur EU-Ebene Verbandspositionen zur Gentechnik in der Landwirtschaft. Seit 1992 war er am ZALF tätig und promovierte an der Universität Hohenheim zu den Auswirkungen großflächiger Naturschutzprojekte auf die Landwirtschaft. Im Jahr 2000 wurde er zum Professor für Umweltökonomie an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) berufen.
Von 1995-2007 war Harald Kächele Landesvorsitzender im BUND Berlin und prägte ihn nachhaltig. Unter seinem Vorsitz erfuhr der BUND einen Professionierungsschub und legte die Basis für eine ausreichende und unabhängige Finanzierung. 2001 wurde Harald Kächele zum Vorsitzenden des Bundesvorstands der DUH gewählt. 23 Jahre lang entwickelte und gestaltete er die Arbeit und die wachsenden Strukturen des Umwelt- und Verbraucherschutzverbandes maßgeblich mit. In seine Amtszeit fallen einschneidende Ereignisse wie die Aufdeckung des Dieselgate-Abgasskandals, das miterstrittene historische Klimaschutz-Urteil des Bundesverfassungsgerichts und viele weitere erfolgreiche Initiativen und Aktivitäten für Natur, Umwelt, Klima und Menschen.
Daneben war Harald Kächele in weiteren Ämtern tätig. Er war Vorsitzender des Stiftungsrates der Tropenwaldstiftung OroVerde, stellvertretender Vorsitzender des „Naturschutzbeirates des Landes Brandenburg“ sowie Mitglied des Sachverständigenbeirates für Naturschutz und Landschaftspflege des Landes Berlin.