Mitglieder der BUND-Bezirksgruppe Süd-West, die sich seit Jahrzehnten für den Bezirk Zehlendorf-Steglitz engagieren, sehen durch das Baugeschehen nicht nur starke Verluste für Fauna und Flora, sondern beklagen auch, dass der besondere Charakter der Bebauung verloren geht bzw. zu wenig beachtet wird.
So wurde die Genehmigung für den Abriss der „ältesten Apotheke in Schlachtensee“ erteilt. Für die BUND-Mitglieder scheint die Sorgfaltspflicht hier keine große Rolle gespielt zu haben, so dass das Holzgebäude nicht unter Denkmalschutz gestellt und auch nicht darauf geachtet wurde, dass es ein ganz besonderes Gebäude ist.
Im Bezirk gibt es sehr viele Hinweise über die kulturelle und historische Entwicklung der Stadt Berlin. Es war einst dieser Weg von Berlin-Mitte nach Potsdam, der den geistigen und auch politischen Einfluss deutlich werden ließ.
Deshalb sehen die BUND-Mitglieder die Entwicklung im Baugeschehen besonders kritisch. Denn bei der Bauverwaltung wird zu wenig Rücksicht auf diese historischen Wurzeln und das umgebende und begleitende – über viele Jahre gewachsene – Grün genommen. Ob auf der Straße oder auf dem Baugelände wird mit Zustimmung des Bezirksamtes zu oft ohne angemessene Prüfung vieles entfernt, was dem Bauablauf oder den Vorstellungen von Architekt und Bauherren im Wege steht. So mussten auch viele Bäume weichen.
Mit mehreren Beispielen in Schlachtensee wird dieser Trend dokumentiert, es gibt in der Vergangenheit aber durchaus Bauprojekte, die im Sinne des Ensembleschutz realisiert wurden z.B: in Berlin-Dahlem.
Lesen Sie mehr dazu im aktuellen Blogbeitrag "Wohin führen die Entscheidungen der Abteilungen Bau und Grün im Bezirk Steglitz-Zehlendorf? - Eine Tour durch Schlachtensee 2022"