BUND Landesverband Berlin
Mitglied werden Jetzt spenden
BUND Landesverband Berlin

Neue Bauordnung muss Ökologie, Artenschutz und Klimakrise umfassend berücksichtigen

13. Juni 2023 | Bauen, Flächenschutz, Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung, Zero Waste

Kurzfristige Ersparnisse bei geringeren Standards ziehen hohe Kosten nach sich und Abriss muss die Ausnahme werden.

Foto: Rhododendrites (CC BY-SA 4.0)

Berlin, 13. 06. 2023: Der BUND Berlin fordert die umfassende Berücksichtigung drängender ökologischer Anliegen in der anstehenden Novelle der Berliner Landesbauordnung. Der Umweltverband hat ein grundlegendes Diskussionspapier dazu erarbeitet (Link).

Dazu erklärt Tilmann Heuser, Geschäftsführer des BUND Berlin:
„Heute wird oft noch so gebaut als gäbe es kein Morgen. Eine Novelle der Landesbauordnung muss zwingend die Anforderungen des Klimaschutzes, einer klimaresilienten Stadtentwicklung und die Ziele zum Schutz der Biodiversität beinhalten. Jede Maßnahme, die diesbezüglich für eine kurzfristige Kosteneinsparung gestrichen wird, führt zwangsläufig zukünftig zu erheblichen Mehrkosten. Eine gute Basis kann der bereits seit zwei Jahren vorliegende Entwurf sein, der noch von der rot-rot-grünen Koalition erarbeitet worden ist. Darüber hinaus muss bei jeder Baumaßnahme nachgewiesen werden, welche Maßnahmen für ein klimaneutrales und klimaresilientes Gebäude umgesetzt werden. Eine Sanierung muss Priorität vor einem möglichen Rückbau haben. Ist ein Rückbau nicht zu vermeiden, muss geprüft werden, welche Komponenten wieder verwendet oder erhalten werden können. Die Einleitung von Regenwasser in die Kanalisation ist grundsätzlich abzulehnen.“

Dirk Schäuble, Fachreferent Artenschutz des BUND Berlin, ergänzt:

„Viele von uns geforderte Maßnahmen sind bereits heute verpflichtend. Bei nicht frühzeitiger Berücksichtigung führen sie zu aufwendigen und kostenintensiven Folgemaßnahmen und der Zerstörung von Lebensräumen für Flora und Fauna. Die Verpflichtung zur Herstellung von Niststätten für Vögel beziehungsweise von Quartieren für Fledermäuse und die Berücksichtigung von Vogelschlag oder der Auswirkung von Außenbeleuchtung auf die Tierwelt sind ein wichtiger Beitrag bedrohte Arten in unsere Stadt zu schützen. Bei Rückbau und Sanierung müssen vorhandene Lebens- und Niststätten von Tieren berücksichtigt werden. Ausweichquartiere müssen frühzeitig geschaffen werden. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen dürfen nur die Ultima Ratio sein.“

Kontakt:
Tilmann Heuser, Geschäftsführer BUND Berlin, heuser(at)bund-berlin.de

Dirk Schäuble, Fachreferent Artenschutz BUND Berlin, Tel: 030-78 79 00 39, schaeuble@

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb