Ausstiegshilfe für Tiere
(Sebastian Petrich)
Regenwasser ist kein Trinkwasser. Aber für Pflanzen ist Regenwasser nicht nur in Ordnung, sondern oft sogar besser als das Trinkwasser aus der Leitung, denn es ist „weich“. Das heißt es enthält keinen Kalk. In fast allen Fällen kann Wasser vom Dach zur Gartenbewässerung genutzt werden. Nur bei Dächern aus Kupfer oder Zink und Dachabdichtungen aus Teerpappe ist von der Nutzung abzuraten. Bei offenen Regenbehältern mit senkrechten Wänden, wie auch bei Gartenteichen mit steil abfallenden Ufern, ist an den Schutz wildlebender Tiere zu denken. Ein schräg in den Behälter geklemmtes Brett oder ein großer schwimmender Ast bilden eine Rettungsinsel für Vögel und Kleinsäugetiere (siehe Foto).
Wenn es das Gelände zulässt, ist auch eine direkte Versickerung des Regenwassers im Boden eine ökologisch sinnvolle Sache. Für Grundwasser und Stadtklima sind z. B. sogenannte Regengärten außerordentlich hilfreich. Diese bepflanzten Versickerungsflächen und -mulden bieten eine Möglichkeit der Versickerung ohne den Umweg über das Dach.
Im Haushalt kann Regenwasser als sogenanntes Betriebswasser z. B. für die Toilettenspülung und zum Wäschewaschen genutzt werden. Weil es keinen Kalk enthält, braucht man weniger Waschpulver und die Waschmaschine bleibt von Kalkablagerungen verschont. Eine Anlage, die die Nutzung von Regenwasser für den Haushalt ermöglicht, besteht aus Speicher, Rohren, Filtern und Pumpen und kostet zwischen 2.500 und 5.000 Euro. Dem stehen bei einem Vierpersonenhaushalt Einsparung bei den Wasser- und Abwassergebühren von bis zu 300 Euro jährlich gegenüber. Wer Regenwasser im Haushalt nutzt, muss bestimmte Regeln einhalten und die Nutzung den Wasserbetrieben und dem Gesundheitsamt anzeigen.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite der Berliner Regenwasseragentur.