29.000 Hektar Wald kann Berlin sein Eigen nennen und ist damit wohl der weltweit größte kommunale Waldbesitzer. Zum Vergleich: Wien besitzt 8.650 Hektar, Fürstenwalde 4.730 Hektar, New York City 2.400 Hektar. Rund 11.Hektar des in Berliner Besitz befindlichen Walds liegen jenseits der Landesgrenzen in Brandenburg. Der Landesbetrieb Berliner Forsten, der die Wälder bewirtschaftet, ist mit zwei Siegeln für ökologische Waldbewirtschaftung zertifiziert: FSC und Naturland. Da das Naturland-Siegel vorsieht, ein Zehntel der Fläche nicht mehr zu bewirtschaften, entstehen nun einige Wildnisflächen, in denen sich beobachten lässt, wie sich Wald unter natürlichen Bedingungen entwickelt. Für die biologische Vielfalt ist besonders wichtig, dass Totholz im Wald bleibt. Es dient nicht nur vielen Pflanzen und Tieren als Habitat, sondern bindet auch Nährstoffe.
Trockenheit als Waldproblem
Anders als vor hundert Jahren, als die Berlinerinnen und Berliner mit dem Dauerwaldvertrag die Existenz der städtischen Wälder retteten, sind die Berliner Wälder heute nicht mehr von der Abholzung bedroht. Es ist eher der Wassermangel, der den Wäldern künftig zu schaffen machen könnte. Zum einen wird der Klimawandel das Wasserangebot verkleinern, was einen Waldumbau nötig macht: weniger Kiefernmonokulturen, mehr Laub- und Mischwälder. Das fördert auch die Artenvielfalt im Wald. Zum anderen könnte der Braunkohletagebau in der Lausitz zu einem echten Problem für die hiesigen Wälder werden. Weil der Sulfatgehalt in der Spree bergbaubedingt steigt, müssen die Berliner Wasserbetriebe mehr Wasser fördern, um das aus Uferfiltrat gewonnene Trinkwasser zu verdünnen. Erhöhte Fördermengen der Wasserwerke lassen aber den Grundwasserpegel in der Umgebung sinken, was vor allem im Grunewald und im Spandauer Forst problematisch werden kann. Um die Feuchtgebiete in den Wäldern zu sichern, setzt sich der BUND nicht nur für das Ende des Braunkohletagebaus, sondern auch für ein gutes Wassermanagement ein.
Aufenthaltsqualität verbessern
An schönen Sommertagen wälzt sich eine Blechlawine über die Havelchaussee im Grunewald und bringt Lärm und Abgase in den Wald. Darunter leiden auch viele Erholungssuchende, die per Rad oder zu Fuß auf dieser landschaftlich interessanten Uferstraße unterwegs sind. Zur Zeit der Krötenwanderung im Frühjahr werden hier leider immer wieder Amphibien Opfer von Verkehrsunfällen. Zudem parken Autos im Wald, was aus Wasser- und Brandschutzgründen streng verboten ist. Der BUND tritt für eine Verkehrsreduzierung auf der Havelchaussee ein, beispielsweise durch eine Sperrung für den privaten Kfz-Verkehr oder die Umwandlung in zwei Sackgassen. Ausgenommen von einer solchen Durchfahrtssperre sollen BVG-Busse, Polizei und Feuerwehr sein.
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