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Tragfähiges Konzept zur Geflüchtetenunterbringung in Tempelhof ist erste Priorität

17. Oktober 2023 | Flächenschutz, Klimaschutz, Stadtentwicklung, Stadtnatur

Verlängerung der bisherigen Nutzung versiegelter Flächen auf dem Tempelhofer Feld ist grundsätzlich akzeptabel.

Foto: Kasa Fue (CC BY-SA 4.0 Deed)

  • Tragfähiges Gesamtkonzept für Flughafengebäude und Vorfeld zwingend
  • Nur befristete Nutzung mit mobilen Bauten akzeptabel
  • Schwarz-Rot muss in Dialog mit der Stadtgesellschaft treten statt sich an konzeptloser Überrumpelungstaktik zu versuchen


Berlin, 17. 10. 2023: Eine Verlängerung der bisherigen Nutzung der versiegelten Flächen auf dem Tempelhofer Feld südlich und östlich des Vorfeldes des ehemaligen Flughafens für mobile Bauten für Integrations- und Begegnungsprojekte sowie für Unterkünfte ist nach Ansicht des BUND Berlin grundsätzlich akzeptabel. Allerdings muss zwingend zunächst ein tragfähiges Gesamtkonzept erarbeitet werden, das das ehemalige Flughafengebäude und das 23 Hektar große, versiegelte Vorfeld umfasst. Es darf sich nur um mobile Bauten handeln, die der kurzfristigen Unterbringung von Zufluchtsuchenden dienen. Diese Nutzung darf nur befristet sein.

Dazu erklärt Tilmann Heuser, Geschäftsführer des Berliner Landesverbands des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin):
„Die Berliner Koalition aus CDU und SPD ist drauf und dran, die Fehler aus dem Jahr 2015 zu wiederholen. Statt mit der Stadtgesellschaft in den Dialog zu treten, wie man auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof mit deren Unterstützung Geflüchtete menschenwürdig unterbringen kann, wird eine konzeptlose Überrumpelungstaktik versucht.

Es muss für das Flughafengebäude ein langfristiges Konzept mitentwickelt werden, um besser auf Engpasssituationen bei der Aufnahme von Zufluchtsuchenden vorbereitet zu sein. Die im Doppelhaushalt 2024/2025 eingestellten Mittel für einen städtebaulichen Wettbewerb zur Bebauung des Tempelhofer Feldes müssen für die Erarbeitung dieses Unterbringungskonzepts umgewidmet werden.

Die Zustände von 2016 und 2017 in den Hangars dürfen sich nicht wiederholen. Die Bebauungspläne der Koalition müssen zugunsten der Entwicklung des Flughafengebäudes zurückgestellt werden. Berlin muss endlich anfangen, das Flughafengebäude, das Kasernengelände und die anderen Flächen dahinter zu entwickeln und zu überlegen: Was fangen wir damit an? Wie kann man das nutzen? Hier ist der eigentliche Skandal in Tempelhof: Seit 15 Jahren ist ein Konzept für die Nutzung des Gebäudebestands keinen Millimeter vorangekommen.“

Unter diesem Link finden Sie eine Karte der betreffenden Flächen: gesetze.berlin.de/bsbe/document/jlr-ThFGBEV1Anlage4/part/G

Unsere Pressemitteilung von 2016 zur Nutzung von Vorfeldflächen des Flughafens Tempelhof

Kontakt:
Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer BUND Berlin, heuser(at)bund-berlin.de

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