Foto: BUND Berlin/Björn Obmann
Gemeinsame Pressemitteilung
Berlin, 03. Juni 2025: Die Bürgerinitiative Mariendorf Nord fordert mit einem Einwohnerantrag Tempelhof-Schöneberg auf, den Bebauungsplan 7-85VE auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof III grundlegend zu überarbeiten oder komplett abzulehnen. Mit dem vorgesehene B-Plan soll die Hälfte der Friedhofsfläche überwiegend teuren Luxuswohnungen geopfert werden.
Die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN), der Naturschutzbund Landesverband Berlin (NABU Berlin) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Berlin e.V. (BUND Berlin) unterstützen den Einwohnerantrag der Initiative, für den nun die Unterschriftensammlung begonnen hat.
Es müssen dafür 1000 Unterstützungsunterschriften aus dem Bezirk zusammenkommen, damit sich die Bezirksverordnetenversammlung mit dem Antrag befassen muss. Die Initiative möchten den Antrag noch vor der Sommerpause einreichen.
Ein wertvolles Stück Stadtnatur steht auf dem Spiel
Der Dreifaltigkeitsfriedhof III ist nicht nur ein historisch bedeutsamer Ort, sondern auch eine wertvolle städtische Grünfläche, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsraum bietet. In Zeiten von Klimakrise, Artensterben und zunehmender Versiegelung ist es unverantwortlich, solche naturnahen Flächen für hochpreisige Wohnprojekte zu zerstören. Die beteiligten Naturschutzorganisationen warnen eindringlich vor einem „Weiter so“ in der Stadtentwicklung, das ökologische, klimatische und soziale Folgen ausblendet.
Demokratische Mitsprache statt Abwiegeln
Mit dem Einwohnerantrag fordern engagierte Bürger*innen und Umweltverbände, dass sich die demokratischen Vertreter*innen des Bezirks Tempelhof-Schöneberg ernsthaft und transparent mit den Konsequenzen des Bauvorhabens auseinandersetzen. Eine pauschale Zustimmung zum B-Plan ohne intensive Prüfung der Auswirkungen auf Natur, Klima, Verkehr und soziale Gerechtigkeit wäre ein demokratisches und ökologisches Versäumnis.
Naturschutzverbände schlagen Alarm
Dazu sagt Dirk Schäuble, Referent für Naturschutz beim BUND Berlin: „Friedhöfe sind wertvolle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und besitzen einen großen ökologischen Wert für Berlin. Neben der hohen Bedeutung für die Biodiversität Berlins haben Friedhöfe als innerstädtische Grünflächen auch eine unverzichtbare Funktion als Strukturen des Biotopverbundes. Es wird Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger*innen diese wertvollen Flächen schützen.“
Janna Einöder, Referentin für Stadtgrün beim NABU Berlin, ergänzt: „Die Bauplanung auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof III ist ein Beispiel dafür, wie wir in Berlin nicht bauen sollte. Zum einen würde damit eine Fläche zerstört, die ökologisch kaum wertvoller sein könnte. Zum anderen soll die Fläche nicht einmal effizient oder bedarfsgerecht genutzt werden. Wir brauchen endlich gemeinschaftliche Lösungen, die nicht auf Kosten von Mensch und Natur gehen. Daher unterstützen wir den Einwohnerantrag und lehnen die Bebauung ab.“
Der Einwohnerantrag mit Unterschriftenliste kann unter diesem Link heruntergeladen werden.
Kontakt:
Dirk Schäuble, Referent für Naturschutz BUND Berlin, Tel. 030-78 79 00-39, schaeuble(at)bund-berlin.de
Janna Einöder, Referentin für Stadtgrün beim NABU Berlin, Tel. 01575 8177520, jeinoeder(at)nabu-berlin.de