Info 11 / Berlin, 13. April 2016: Heute will der Bundestag über die Aufgabe des geplanten Einheitsdenkmals in Berlin beschließen – der BUND Berlin begrüßt dies ausdrücklich.
Insbesondere haushalterische Gründe werden angeführt – zuletzt ist die öffentlich bekannte Bausumme von 10 auf 15 Mio € gestiegen.
Es gibt aber noch mehr Gründe: Nicht nur drohen jetzt ja schon finanzielle Nachtragsvereinbarungen en suite, auch die veranschlagten Zeiträume werden regelmäßig nicht eingehalten. Und ob die Wippe jemals technisch so funktioniert hätte, darf auch angezweifelt werden.
Herbert Lohner, Naturschutzreferent des BUND:
„Unverständlich ist, wenn dem Artenschutz und dem Denkmalschutz der Schwarze Peter für Verzögerungen zugeschoben werden soll. Schon vor der Jahrtausendwende war bekannt, dass in den Gewölben ein für Deutschland einzigartiger Fledermausstandort (Wasserfledermäuse und Zwergfledermäuse) vorliegt. Bis heute liegt für die Auswirkungen der Errichtung des Freiheits- und Einheitsdenkmals auf das Fledermausquartier der Obersten Naturschutzbehörde immer noch kein Antrag vor.
Nicht nur vor diesem Hintergrund können durchaus auch an der planerischen Kompetenz des Büros „Milla & Partner“ Zweifel angebracht sein, äußerte Herr Milla doch noch vor wenigen Wochen die Meinung, im Mai könne mit dem Bau begonnen werden.
Schon fast grotesk ist der denkmalschutzfachliche Umgang: Mit dem wieder aufgefundenen Mosaiken - das größte wilhelminische Bodenmosaik unter freiem Himmel – wird zuerst eine für Berlin einzigartige Originalsubstanz abgebaut, während direkt daneben mit dem Schlossneubau eine Kopie hingestellt wird. Denkmalschutz einmal andersrum?“
„Endlich findet die Politik den Mut, ein schon lange sowohl technisch als auch symbolisch verkorkstes Unternehmen zu versenken.
Es hätte sich so nur eingereiht in die Berliner Bauskandalreihe mit BER, Staatsoper, etc. etc. Nun gibt es die Möglichkeit, in Ruhe über ein neues Konzept und einen neuen Standort nachzudenken.
Die schöne Idee eines Freiheits- und Einheitsdenkmals hat eine bessere Lösung verdient“, so Lohner vom BUND Berlin.
Für Rückfragen:
Carmen Schultze, Pressereferentin fon (030) 78 79 00 - 12
Herbert Lohner, Naturschutzreferent fon (030) 78 79 00 – 24
0177- 78 79 00 4