Saubere Sache

22. Mai 2020 | Abfall, Nachhaltigkeit, Wasser, Zero Waste

Wäsche waschen mit weniger Abfall und Chemie

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Wie kann ich beim Wäsche waschen nicht nur Energie und Wasser sparen, sondern auch weniger mit Abfall und Chemie auskommen? Als BUND-Abfallberater erzähle ich meinen Kunden in der Haushaltsberatung immer, dass Waschen mit beidem zu tun hat – Klima- und Umweltschutz. (Mehr zur BUND-Abfall- und Energieberatung)

Das Waschmittel: Pulver oder flüssig ?
Der Komfortvorteil eines Flüssigwaschmittels mag auf der Hand liegen, aber aus Umweltperspektive ist von der flüssigen Variante abzuraten. Diese enthält mehr Tenside, die auch in der Kläranlage nur unvollständig herausgefiltert werden können. Die Dosierung ist übrigens mit einem Messbecher auch bei Pulverwaschmittel wahrlich kein Hexenwerk. Und generell gilt: bei der Dosierung die Wasserhärte beachten und am unteren Rand der Herstellerempfehlung bleiben. Eine Überdosierung macht die Wäsche nicht sauberer, belastet die Umwelt aber mehr (und macht die Waschmittelhersteller reicher).
Eine weitere raffinierte Methode sind sogenannte Baukasten-Waschmittel: Hier kann man sich aus den verschiedenen Wirkungsfaktoren das individuell beste Waschmittel zusammenstellen und vermeidet so umweltschädliche Überdosierungen.

Wirklich die Familienpackung ?
Ja. Denn mit der Zunahme des Verpackungsinhaltes steigt zwar auch die Verpackungsfläche, aber nicht im selben Maße. Mal ganz einfach vorgerechnet: Ein Würfel des Volumens 1m³ hat 6m² Oberfläche, also ein Verhältnis von 6 zu 1. Ein Würfel mit 8m³ Volumen hat 24m² Oberfläche, also nur noch ein Verhältnis von 3 zu 1. In diesem Sinne sind dann auch einzeln verpackte Waschmittel-Tabs besonders blödsinnig. Lieber materialarme Nachfüllpackungen nutzen.
Auf einen Haken sollte man aber trotzdem achten. Extragroße Verpackungen (oft als Jumbo-Verpackung angepriesen) beinhalten oftmals Füllmaterialien, die nicht zur Waschleistung beitragen. Deshalb empfiehlt es sich immer auf die angegebene Anzahl an Wäschen je Packung zu achten.

Und wann die Waschmaschine tauschen ?
Generell gilt: Eine funktionierende Waschmaschine sollte nicht weggeschmissen werden. Entsorgung und Herstellung machen einen erheblichen Anteil bzgl. Ressourcenverbrauch und Abfall im Lebenszyklus aus. Diese Mehrbelastung der Umwelt kann nur in den seltensten Fällen durch die größere Effizienz im Betrieb kompensiert werden. Mehr dazu, wann der Austausch einer alten Waschmaschine oder eines anderen Haushaltsgeräts sinnvoll ist, verrät das Öko-Institut unter www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/FAQ-Langlebigkeit-elektronische-Produkte.pdf

Und wenn doch mal was kaputt geht ?
Ärgerlich genug. Aber falls möglich ist es immer noch besser das kaputte Teil von fachkundigem Personal austauschen oder reparieren zu lassen als eine neue Maschine zu kaufen. Da Waschmaschinen nicht in Repair Cafés (https://repaircafe.org/de/) mitgenommen werden können, bemüht sich der Berliner Senat gerade ein Reparaturnetzwerk aufzubauen um Abfallströme zu verringern (https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/abfall/abfallstrategien/de/reparaturnetz.shtml).


Fazit: So oft wie nötig, so selten wie möglich waschen. Mit möglichst voller Maschine und nicht zu viel Waschmittel. Z.B. mit Pulver oder nach dem Baukastenprinzip. Und wenn doch mal was kaputt geht, nicht sofort an den Neukauf denken (sondern an die Reparatur).


Weitere Quellen:
Verbraucherzentrale:https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/wohnen/waesche-waschen-richtiges-waschmittel-und-ueberfluessige-produkte-13910
Umweltbundesamt:  https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/wasch-reinigungsmittel/umweltbewusst-waschen-reinigen

 

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