Info 27/Berlin, 30.09.2022: Glasfassaden sind für Vögel lebensgefährlich, denn sie erkennen sie oft nicht oder zu spät als Hindernis. Gerade in der Zeit des Vogelzugs wird das Problem massiv sichtbar. Der Umweltverband BUND Berlin ruft daher dazu auf, in der Woche vom 3. bis 9. Oktober, verletzte oder tote Vögel, die nach Kollisionen mit Glasflächen vor Gebäuden liegen, zu dokumentieren. Über ein Webformular können entsprechende Funde gemeldet werden. Ziel ist es, verletzen Vögeln zu helfen, und risikoreiche Glasfassaden zu lokalisieren.
„Auch verglaste Wartehäuschen sind oft eine Todesfalle für Vögel. Die Dokumentation von möglichst vielen Fällen hilft uns, Eigentümer und Politik für das Problems zu sensibilisieren. Effektiver Vogelschutz lässt sich mit speziell bedruckten Folien nachrüsten. Das können Naturschutzbehörden im Zweifelsfall auch anordnen“, sagt BUND-Vogelschutzexpertin Claudia Wegworth.
In diesem Jahr werden die Berliner Stadtnatur-Ranger*innen zusätzlich in ihren Revieren Ausschau halten und Kollisionsopfer melden. Stadtnatur-Ranger*innen beobachten naturschutzfachlich ihre Reviere, um die Datengrundlage der Berliner Stadtnatur zu erweitern und vermitteln zwischen Mensch und Natur in den Bezirken.
Der BUND Berlin beteiligt sich damit an der seit vielen Jahren von der kanadischen Vogelschutzorganisation FLAP (Fatal Light Awareness Program) ins Leben gerufenen Aktion Global Bird Rescue, zu deutsch: Globale Vogelrettung. Jährlich zum Höhepunkt des Vogelzugs wird dazu aufgerufen. Die Funde und Beobachtungen werden auf einer interaktiven Weltkarte gesammelt, dokumentiert und veröffentlicht.
Die Berliner Senatsumweltverwaltung schätzt, dass allein in der Hauptstadt jährlich rund vier Millionen Vögel nach Glaskollisionen sterben. Obwohl einige Schwerpunkte im Regierungsviertel oder am Potsdamer Platz seit langem bekannt sind, fehlt eine Übersicht, wo überall in der Hauptstadt Glasflächen zu Todesfallen für Vögel werden.
Information zum Umgang mit verletzten Vögeln und den benötigten Angaben für die Meldung sind zu finden unter www.bund-berlin.de/mitmachen/global-bird-rescue-jetzt-mitmachen. Dort findet sich auch eine E-Mail-Adresse als Alternative zum Webformular.
Kontakt:
BUND-Vogelschutzexpertin Claudia Wegworth: wegworth[at]BUND-berlin.de