BUND Landesverband Berlin
Mitglied werden Jetzt spenden
BUND Landesverband Berlin

Lastentransport per Rad

Wenn über die Zukunft des Stadtverkehrs diskutiert wird, kommt meistens recht schnell die Frage nach dem Lieferverkehr. Soll der etwa per Lastenfahrrad oder Fahrradanhänger abgewickelt werden? Das fragen diejenigen, die sich ein Leben ohne Auto nicht vorstellen können. Die Antwort lautet: zum größten Teil ja. Und den Rest sollen Elektrofahrzeuge übernehmen.

Fahrradanhänger können in der Regel eine Zuladung von rund 45 Kilogramm transportieren. Viele Anhänger vertragen zwar deutlich mehr Gewicht, allerdings gilt es dann, das Fahrrad mit stärkeren Bremsen auszurüsten. Bei Lastenfahrrädern liegt das Maximum in der Regel bei 100 Kilo, einige in der Logistikbranche eingesetzte Modelle schaffen bis zu 500 Kilo. Je schwerer die Zuladung, desto mehr lohnt sich der „elektrische Rückenwind“ eines Elektromotors. Ob Kindertransport oder Wocheneinkäufe: Mit einem Elektromotor stellen Lastenfahrräder und Räder mit Anhänger auch über längere Strecken eine gute Alternative zum Automobil dar. 

Lieferdienste profitieren von umweltfreundlicher Mobilität

Neben den Privatleuten, die lieber das Rad als das Auto für verschiedene Transporte nutzen, werden in den nächsten Jahren noch stärker gewerblich genutzte Lastenfahrräder das Straßenbild prägen. Der Trend zur schnellen Lieferung kleiner Mengen spricht für den Transport mit Pedalkraft. Im Gegensatz zu den Lieferwagen mit Verbrennungsmotor müssen Lastenfahrräder keine Zufahrtsbeschränkungen in die Innenstädte fürchten, wie sie Umweltzonen oder blaue Plaketten mit sich bringen. 

Lastenräder brauchen mehr Platz

In anderen Städten kommen Pakete per Boot – in Berlin bald per Rad?

Genauso wie der übrige Radverkehr braucht der Lastentransport per Rad nicht besonders viel, aber doch ein bisschen Infrastruktur: breite Radspuren und mehr Platz beim Parken. Radwege und Fahrradstreifen müssen so breit sein, dass Fahrradanhänger und Lastenfahrrad von anderen Fahrrädern überholt werden können. Den dafür nötigen Platz soll der Autoverkehr abgeben, der fließende ebenso wie der ruhende. Und grundsätzlich hilft natürlich eine Entschleunigung des motorisierten Verkehrs, das Fahren mit Lastenfahrrädern und Anhängern zu einer sichereren Sache zu machen. 

Was die öffentliche Hand tun kann

Angesichts des großen Fuhrparks, den der öffentliche Dienst in Berlin von den Gerichten über die Grünflächenämter bis zu den Wasserbetrieben unterhält, fordert der BUND, bei Fahrzeuganschaffung vermehrt auf Fahrräder zu setzen. Das verbessert nicht nur die Berliner Klimabilanz, sondern spart viel Geld bei Anschaffung und im Betrieb. Wenn das Land Aufträge an externe Dienstleister vergibt, sollte es standardmäßig die emissionsarme Transportabwicklung zu einem Vergabekriterium machen. Infolgedessen würden die Aufträge an Unternehmen gehen, die Pedalkraft statt Verbrennungsmotoren einsetzen. 

Kontakt

Martin Schlegel

Referent für Verkehrspolitik
E-Mail schreiben Tel.: (030) 787900-17

BUND-Bestellkorb