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Autos nutzen statt besitzen

Prinzipiell ist es eine gute Idee, Autos zu teilen. Denn dadurch gewinnt man einen rationalen Blick auf das Kraftfahrzeug. Es verliert seine Funktion als Prestigeobjekt, bei der Wahl des Verkehrsmittels rücken praktische Gesichtspunkte in den Vordergrund. Wenn überall leicht verfügbare Mietwagen aber dazu führen, dass weniger gelaufen oder Fahrrad gefahren wird, ist nichts gewonnen.

Schon Kinder lernen, dass man Autos am besten teilt. Foto: Nils Fretwurst, CC BY-SA 3.0

Das Carsharing hat das Potenzial, den Autoverkehr auf positive Weise zu verändern. Zum einen erleichtert es die freie Wahl des Verkehrsmittels: Niemand muss sich mehr genötigt fühlen, das eigene Auto zu nutzen, um die Kosten für den Kauf wieder „hereinzuholen“. Wenn es mit Rad und Bahn günstiger und schneller ist, bleibt das Auto einfach stehen. Zum anderen kann Carsharing die Elektrifizierung und damit die Dekarbonisierung des Autoverkehrs beschleunigen. Vorausgesetzt, es wird richtig betrieben. Richtig heißt in diesem Zusammenhang: Die Carsharing-Flotte besteht aus Fahrzeugen mit Elektroantrieb, die mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden. Außerdem dürfen sie nicht an jeder Ecke verfügbar sein, da sie sonst auch für Kurzstrecken eingesetzt werden. 

Keine Privilegien für Leihautos

Gelegentlich werden Forderungen laut, man solle die Busspuren auch für Miet- oder Elektroautos freigeben und diese grundsätzlich beim Parken bevorzugen. Der BUND hält dies für kontraproduktiv, weil es dem übergeordneten Ziel, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, widerspricht. Wenn aber Lade- und Ausleihstationen für elektrische Carsharingfahrzeuge eingerichtet werden, sollte dies ausschließlich auf Kosten von „normalen“ Parkplätzen geschehen. 

Kontakt

Martin Schlegel

Referent für Verkehrspolitik
E-Mail schreiben Tel.: (030) 787900-17

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