Das Carsharing hat das Potenzial, den Autoverkehr auf positive Weise zu verändern. Zum einen erleichtert es die freie Wahl des Verkehrsmittels: Niemand muss sich mehr genötigt fühlen, das eigene Auto zu nutzen, um die Kosten für den Kauf wieder „hereinzuholen“. Wenn es mit Rad und Bahn günstiger und schneller ist, bleibt das Auto einfach stehen. Zum anderen kann Carsharing die Elektrifizierung und damit die Dekarbonisierung des Autoverkehrs beschleunigen. Vorausgesetzt, es wird richtig betrieben. Richtig heißt in diesem Zusammenhang: Die Carsharing-Flotte besteht aus Fahrzeugen mit Elektroantrieb, die mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden. Außerdem dürfen sie nicht an jeder Ecke verfügbar sein, da sie sonst auch für Kurzstrecken eingesetzt werden.
Keine Privilegien für Leihautos
Gelegentlich werden Forderungen laut, man solle die Busspuren auch für Miet- oder Elektroautos freigeben und diese grundsätzlich beim Parken bevorzugen. Der BUND hält dies für kontraproduktiv, weil es dem übergeordneten Ziel, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, widerspricht. Wenn aber Lade- und Ausleihstationen für elektrische Carsharingfahrzeuge eingerichtet werden, sollte dies ausschließlich auf Kosten von „normalen“ Parkplätzen geschehen.